Köln (rad-net) - Mit der Neujustierung des UCI-Rennkalenders haben viele Wettbewerbe neue Termine erhalten. Leer ausgegangen sind bisher jedoch die beiden deutschen WorldTour-Rennen, Eschborn-Frankfurt und Cyclassics Hamburg, für die weiterhin Termine gesucht werden.
Eschborn-Frankfurt war ursprünglich für den 1. Mai angesetzt und sollte auch in diesem Jahr von insgesamt 8000 Teilnehmern bestritten werden. Dabei sprechen die 18 verschiedenen Rennen traditionell nicht nur Profi-Fahrer an, sondern vor allem Breitensportler und Nachwuchsklassen. Die Hoffnung der Organisatoren liege derzeitig auf dem 27. September, denn an diesem Tag habe die UCI einen Renntermin zu vergeben, berichtete Fabian Wegmann jetzt im Interview mit dem «Deutschlandfunk». Bis dahin gebe es genügend Zeit, die Rennen zu planen und die Herausforderungen der Massenveranstaltung zu bewältigen.
Doch insgesamt spiele man gerade einige Szenarien durch, wie und wann Eschborn-Frankfurt stattfinden könnte. «Wir wollen nicht eine abgespeckte Variante haben. Man will das Rennen ja auch für die ganze Familie, auch für die Kinder. Es ist ja nicht nur das Profirennen, sondern auch die Jedermänner, für die Kinder, die Jugendlichen, für alle. Und das wäre natürlich schon schön, wenn man das alles zusammen unterkriegt», erklärte der Ex-Profi, der als Regulator bei Eschborn-Frankfurt fungiert, das Dilemma der Veranstalter rund um das Rennen.
Dabei spielen auch die städtischen Behörden eine große Rolle. Während die Stadtverwaltung in Eschborn noch auf eine Anfrage seitens der Gesellschaft zur Förderung des Radsports warte, sei man generell einem Radrennen in der eigenen Stadt nicht abgeneigt, erzählt Beate Brendel, Sprecherin der Stadt. «Wenn es unter Vernunftsgründen und Hygienegründen machbar ist, dann würden wir uns nicht versperren.»
In Hamburg sind die Veranstalter der Cyclassics da schon einen Schritt weiter. Franziska Steinemann, Sprecherin des Ausrichters des Eintagesrennens in der Hansestadt verkündete, dass man bereits im Austausch mit der UCI und der Stadt Hamburg stünde. Die Rennorganisatoren erhoffen sich dabei, einen Termin im Herbst 2020 für die Cyclassics zu finden, die ursprünglich am 16. August stattfinden sollten.
Die Termingestaltung gestaltet sich zwar schwierig, aufgrund der großen Rennanzahl in relativ knapper Zeit, doch die UCI habe zu verstehen gegeben, an Wettbewerben in Deutschland weiterhin interessiert zu sein. «Die Situation ändert sich ja von Tag zu Tag. Und von der Seite her bin ich schon der Überzeugung, dass wir auch noch dieses Jahr in Deutschland ein internationales Rennen sehen», erklärte auch Toni Kirsch, Vertreter UCI im Bund Deutscher Radfahrer (BDR). Die Lage sei zwar weiterhin unberechenbar, doch insgesamt sei das Präsidiumsmitglied zuversichtlich: «Ich hoffe, dass keine zweite Welle kommt. Dann sehe ich schon optimistisch in die Zukunft und sehe auch ein WorldTour Rennen in Deutschland dieses Jahr noch. Und ich werde mich auf jeden Fall persönlich dafür einsetzen, das ist ganz klar.»
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