Aigle (rad-net) - Die UCI plant im Mountainbike-Bereich strukturelle Änderungen. Der Junioren-Weltcup soll durch eine Junior World Series ersetzt werden und für den Eliminator Sprint im Weltcup wird derzeit ein zukunftsfähiges Modell debattiert.
Die Hoffnung, dass der Eliminator Sprint in Rio 2016 bereits olympisch sein könnte, hat sich scheinbar zerschlagen. Aus dem IOC drang die inoffizielle Kunde, dass am Radsport-Programm generell nichts verändert wird. Wäre die junge, erst 2011 offiziell ins Wettkampfprogramm aufgenommene Disziplin olympisch geworden, hätte das eine Anpassung des bisherigen Modus erfordert. Jetzt aber stellt sich die Frage, in welche Richtung die Weichen gestellt werden.
Die ursprüngliche Idee der Elite-Teams mit ihren Profis, am Weltcup-Wochenende einen zweiten Wettbewerb zu installieren, ist bis dato nicht voll aufgegangen. Vor allem bei den Herren nehmen nur wenige der Topfahrer am Sprint teil, der dieses Jahr zum ersten Mal eine eigene Gesamtwertung bekommen hat.
Bei einem Treffen von UCI-Vertretern und den 15 Elite-Teams vor zwei Wochen standen vier Optionen im Raum, zu denen sich die Teams bis Mitte August äußern sollen: Eine Fortführung wie bisher, eine Reduzierung des Sprints auf eine Art Qualifying für die besten 32 Herren und die besten 16 Damen, das Ersetzen durch einen anderen Wettbewerb oder die ersatzlose Streichung.
Ende August, so Simon Burney von der UCI, wolle man dann eine Entscheidung treffen. Vom Schweizer Verband ist inzwischen noch eine weitere Variante ins Spiel gebracht worden: Eine kombinierte Wertung von Cross Country und Sprint, wobei der Sprint mit der halben Punktzahl bedacht werden soll. Eine Regelung, die nicht nur Thomas Wickles vom Team Ghost Factory Racing favorisiert. «Für mich wäre das die beste Lösung», sagt Wickles und auch Specialized Team-Manager Benno Willeit kann der Idee einer kombinierten Wertung nach eigener Aussage viel abgewinnen, obwohl er bis dato keinen Sprinter in seinen Reihen hat.
Von all dem unberührt bleibt der Eliminator Sprint in den Kategorien unterhalb des Weltcups erhalten. Ein C3-Rennen kann künftig in diesem Format angemeldet werden. Überhaupt sollen Veranstalter in der C3-Kategorie künftig nicht an die eigentlich vorgegebenen Formate gebunden sein. Ein Cross-Country-Rennen kann dann zum Beispiel auch mal länger sein oder über eine größere Runde als die vier bis sechs Kilometer führen.
Vorbehaltlich der Zustimmung der Gremien wird der Junioren-Weltcup als solcher 2014 ersetzt durch eine sechsteilige Junior World Series, bei der Weltranglistenpunkte verteilt werden sollen. Besonders bei Weltcup-Events, an denen auch Downhill ausgetragen wurde, gab es Probleme mit dem Zeitplan. Überdies waren die Teilnehmerzahlen in Nordamerika oder Südafrika sehr gering. Ziel der UCI ist es, bereits bestehende Rennen in die Serie zu integrieren. Dabei sollen die beiden reinen Cross-Country-Weltcups in Albstadt und in Nove Mesto auch mit dabei sein. «Wir werden das auf jeden Fall machen», sagt Stephan Salscheider, Organisator von Albstadt.
Neu ist auch, dass die Junioren aus dem jüngeren Jahrgang ihre Punkte ins nächste Jahr mitnehmen können, zumindest bis zum ersten Rennen der Junior World Series, während der ältere Jahrgang die Punkte in die U23-Klasse mitnimmt.
Die Marathon World Series (MWS) soll ebenfalls modifiziert werden. Die Hoffnung mit dieser Serie mehr Sportler zur Marathon-Weltmeisterschaft zu bekommen, hat sich nicht erfüllt. Gleichzeitig hatten die Marathon-Spezialisten keine echte Rangliste mehr, weil ein MWS-Vielfahrer klar im Vorteil war. «Es werden weniger Rennen zählen und es wird ein echtes Ranking geben», erklärt Simon Burney.
Damit sollen Leistungen der Fahrer wieder vergleichbarer werden und auch die Startaufstellung sinnvoller gestaltet werden. Greifen kann die Regeländerung allerdings erst nach der Marathon-WM im Juni 2014, weil die Serie immer von WM zu WM lief.