Paris (dpa) - Der Generaldirektor der Tour de France, Christian Prudhomme, hofft auf eine starke Leistung des Radprofis Tony Martin, um die distanzierte Haltung der deutschen Medien wegen der Dopingproblematik zu brechen.
«Wenn es einem Fahrer wie Martin gelingt, gut über die Berge zu kommen und er in Paris eine Topplatzierung erkämpfen kann, könnte es bald ganz anders aussehen», sagte Prudhomme der Zeitung «Sonntag Aktuell» eine Woche vor dem Start der 98. Frankreich-Rundfahrt.
In den vergangenen Jahren habe sich in Deutschland eine Art «verrückte Liebe» zum Radsport entwickelt. «Die deutschen Medien vergessen, dass es die deutschen Zuschauer sind, die den Radsport lieben», sagte der Tour-Chef. Das Thema Doping sei unbestreitbar ein globales Problem des gesamten Sports. «Wir bei der Tour de France sind uns der Probleme bewusst und tun alles, um diese unappetitlichen Geschehnisse zu bekämpfen», erklärte Prudhomme weiter.
In diesem Jahr erwartet der Ex-Journalist einen Dreikampf an der Spitze zwischen dem umstrittenen spanischen Titelverteidiger Alberto Contador, der sich 1. August nach der Tour einem Doping-Prozess stellen muss, dem Vorjahreszweiten Andy Schleck (Luxemburg) und dem Niederländer Robert Gesink.