Stuttgart (dpa) - Der Betrugsprozess gegen Radprofi Stefan Schumacher könnte sich bis zum Sommer hinziehen. Das Landgericht Stuttgart setzte bei dem sogenannten Kurztermin vorsorglich Termine bis zum 7. August an.
Bis dahin sollen noch weitere Zeugen gehört werden, unter anderen der wegen Doping-Vergehen verurteilte ehemalige österreichische Skitrainer Walter Mayer und der frühere Manager von Doping-Sünder Bernhard Kohl, Stefan Matschiner.
An Tag sechs brachte das Gericht ein Protokoll des ehemaligen Radprofis Kohl aus seinem Verhör von 2008 bei der österreichischen Anti-Doping-Agentur ein. Darin beschrieb der ehemalige Zimmerkollege von Schumacher unter anderem, wie ihn Matschiner beim Team Gerolsteiner mit verbotenen Mitteln versorgt habe.
Schumacher muss sich seit dem 10. April vor der Kammer verantworten. Ihm wird vorgeworfen, sich Gehalt in Höhe von mehr als 150 000 Euro erschlichen zu haben. Trotz Nachfrage habe er 2008 Doping bei der Tour de France geleugnet. Im Nachhinein war er positiv getestet und gesperrt worden. Der mittlerweile des Dopings geständige Schumacher sagt, er habe seinen damaligen Teamchef Hans-Michael Holczer nicht betrogen. Dieser habe vom Doping gewusst und es geduldet. Holczer bestreitet das.