Berlin (dpa/rad-net) - Sylvia Schenk hat ihre Kandidatur für das Präsidentenamt im Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bestätigt. Die Wahl findet am Samstag in Gelsenkirchen statt. Die 60-jährige Juristin aus Frankfurt, von 2001 bis 2004 schon einmal BDR-Chefin, fordert Amtsinhaber Rudolf Scharping (65) heraus.
«Es geht letzten Endes gar nicht darum, wer gewählt wird, sondern darum, den Radsport voranzubringen. Ich halte alles für möglich. Ich zähle keine Stimmen», sagte Sylvia Schenk der Nachrichtenagentur dpa. «Ich bin völlig angstfrei und sorgenfrei und gehe völlig gelassen ran.»
Schenk-Stellvertreter will der Scharping-Kritiker und NRW-Landeschef Toni Kirsch werden. Gleichzeitig schickte Doppel-Olympiasieger Robert Bartko ein Bewerbungsschreiben als neuer Kandidat für das BDR-Vizepräsidentenamt Leistungssport an alle Landesverbände.
Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa schonte Bartko beide Kandidaten nicht. «Scharping zeichnet sich dadurch aus, dass er immer zum Wahlkampf sehr aktiv wird», sagte Bartko und bemängelte, dass sich der frühere Verteidigungsminister «aufgrund seiner geschäftlichen Aktivitäten nicht so um den Radsport kümmern konnte». Schenk, die bereits von 2001 bis 2004 BDR-Präsidentin war, zeichne dagegen eine «hohe Glaubwürdigkeit» aus. Allerdings habe sie nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt keine Situation ausgelassen, um nach dem Radsport «zu treten».
Als ehrenamtliches Mitglied im brandenburgischen Landesverband hat Bartko erste Erfahrungen mit Verbandsarbeit gesammelt. «Ich habe festgestellt, dass das ein oder andere gar nicht so einfach ist, wenn man auf der anderen Seite steht, wenn man nicht Sportler ist.» Ein bisschen Sportler bleibt Bartko, der beim KT-Team «LKT-Team Brandenburg» in 2013 unter Vertrag steht, aber weiterhin. Bei den Sechstagerennen im Winter will er wieder starten. Das sei sein Studentenjob, sagt der dreifache Vater, der in Potsdam Sportmanagement studiert.