Mulhouse (dpa) - Der «Hai von Messina» will in den exklusiven Club der Giro-, Tour- und Vuelta-Sieger. Vincenzo Nibali ist auf dem besten Weg zu den Radsport-Granden Jacques Anquetil, Eddy Merckx, Felice Gimondi, Bernard Hinault und Alberto Contador aufzuschließen.
Der Träger des Gelben Trikots bei der 101. Tour de France ist so universell begabt, wie kein anderer Konkurrent: Das könnte den Ausschlag geben.
Als bester und mutigster Abfahrer im gesamten Peloton gilt der Sizilianer schon länger. Auf der fünften Tour-Etappe in Arenberg hat der 29 Jahre alte Profi aus Alexander Winokurows Astana-Team den Beweis erbracht, auch auf Kopfsteinpflaster zu den Besten zu gehören. Und sein bevorzugtes Terrain, das Hochgebirge, steht bei der laufenden Tour noch bevor. «Er kann alles», schwärmt sein Trainer Paolo Slongo. Sogar Zeitfahren: Eine WM-Bronzemedaille beim U23-Nachwuchs 2004 war seine Eintrittskarte ins Profilager.
Der Giro-Gewinner des Vorjahres und Vuelta-Sieger 2010 hat in diesem Jahr alles auf die Tour gesetzt und als Titelverteidiger im Mai sogar seine Heimat-Rundfahrt sausen lassen. Der eher zurückhaltende Nibali will in Frankreich als erster Italiener nach 1998 die Nachfolge des verstorbenen und trotz seiner Doping-Eskapaden vielerorts immer noch hochverehrten Marco Pantani antreten.