Cairns (rad-net) - Vize-Weltmeister Manuel Fumic ist zuversichtlich, auch beim zweiten Weltcup-Rennen der Saison in Cairns erneut um die Podiumsplätze mitfahren zu können. Sabine Spitz will in Australien ihren sechsten Rang vom Auftaktrennen verbessern.
Zu einer großen Ansage lässt sich Manuel Fumic, Zweiter beim Weltcup-Auftakt in Pietermaritzburg, vor dem Rennen im Regenwald nicht hinreißen. Was die körperliche Verfassung angeht, zeigt er sich durchaus zufrieden. Die Bedingungen in Cairns sind völlig andere, als die in Pietermaritzburg vor knapp zwei Wochen. Tropische Luftfeuchtigkeit, eine andere Kurs-Charakteristik und die Reisestrapazen, verbunden mit acht Stunden Zeitverschiebung, sind die Faktoren, die den Cannondale-Fahrer zur Zurückhaltung mahnen.
«Pietermaritzburg, das war meine Strecke. Das hier ist wieder völlig anders. Die Form ist sehr gut, aber ob ich die letzten paar Prozent hier rüberbringe, das kann ich vorher nicht sagen», erklärt Fumic. Allerdings: «Für einen Podiumsplatz unter den Top 5 sollte es auf jeden Fall reichen.»
Julien Absalon, der in Südafrika gewonnen hat, sei für ihn der Favorit. Nachdem es am Donnerstag ausgiebige Regenfälle gegeben hat und auch der Freitag ziemlich nass angekündigt wurde sowieso. Der vielseitige Doppel-Olympiasieger aus Frankreich hat bei Regen nicht selten ein Rennen als Sieger beendet. Unterdessen scheinen sich die Schlangen, die in den ersten Tagen wiederholt in den Bäumen an der Strecke gesichtet wurden, verzogen zu haben, nachdem die Biker zunehmend den Regenwald unter die Räder nahmen.
Auch für Moritz Milatz ist Regen kein Nachteil. Der Deutsche Meister fühlt sich nach seiner leichten Gehirnerschütterung von Pietermaritzburg wieder gut, klagte am Donnerstag allerdings noch über die Auswirkungen der Zeitverschiebung. «Schwer zu sagen, wie ich am Sonntag damit zurechtkomme. Hopp oder top würde ich sagen», so Milatz.
Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) aus Haltern zeigt sich zuversichtlich, seinen 33. Platz von Pietermaritzburg verbessern zu können. «Im Training läuft es gut. Ich werde mich diesmal jedenfalls nicht zurückhalten. Wenn ich vorne bin, werde ich versuchen so lange wie möglich dort zu bleiben», kündigt der DM-Dritte an.
Sabine Spitz schon 1996 bei WM in Cairns dabei
Im Lager der Damen vernimmt man von Sabine Spitz optimistische Töne. «Mir gefällt der Kurs und mit den äußeren Umständen komme ich auch gut zurecht. Ich mag es einfach, wenn es heiß ist», sagt die Olympiasiegerin von 2008, die in Pietermaritzburg aus einer schlechten Startposition heraus Sechste wurde.
Diesen Platz würde sie gerne verbessern und am Ende auf dem Podium stehen. «Das ist mein Ziel, aber das haben andere natürlich auch», so die 42-jährige Spitz, die als eine der wenigen aktiven Fahrerinnen schon 1996 bei der WM in Cairns dabei war.
Haibike-Teamkollegin Adelheid Morath hat sich von den Folgen ihres Sturzes in Pietermaritzburg erholt und will nachholen, was sie durch ihr Ausscheiden an siebter Stelle liegend dort versäumt hat. «Ich fühle mich gut und will meine Form diesmal in eine Top-Platzierung umwandeln», erklärt Morath.
Hanna Klein scheint mit der Strecke auch ganz gut klar zu kommen. «Meine Probleme mit der Luftfeuchtigkeit und dem Jetlag werden jeden Tag geringer. Ich hoffe, meine Beine machen am Sonntag mit», sagt Klein.
Spitz erstmals im Sprint - Gegenheimer mit Ambitionen
Das Weltcup-Wochenende beginnt am Freitag mit dem Eliminator Sprint. Sabine Spitz stellt sich zum ersten Mal im Weltcup in dieser Disziplin an den Start - mit gedämpften Erwartungen. «Ich hatte eigentlich schon länger vor das zu versuchen», sagt sie. «Ich werde hier nicht um Sieg und Medaillen mitfahren, aber mal sehen, wie es geht. Man sollte immer offen für Neues sein», meint Spitz.
Mit weitaus größeren Ambitionen ist der Deutsche Sprint-Meister Simon Gegenheimer (Rose-Vaujany) nach Australien gereist. Beim letzten Sprint-Weltcup im vergangenen September in Hafjell siegte der Remchinger. «Die Sprint-Strecke hier gefällt mir. Ich habe zwar nicht besonders auf den Sprint trainiert, aber das habe ich letztes Jahr auch nicht», so Gegenheimer, der unter anderem auf den australischen Weltmeister Paul van der Ploeg trifft.
Auch Julian Schelb (Multivan-Merida) und Markus Schulte-Lünzum wagen einen Start in der jungen Disziplin. Bei den Damen steht auch noch U23-Fahrerin Helen Grobert aus Remetschwiel auf der Startliste. Die Focus-Fahrerin will am Sonntag im U23-Rennen der Damen wieder einmal aufs Podest fahren, während Julian Schelb in der U23 der Herren eine Verbesserung seines Resultats von Pietermaritzburg (8.) hofft.
«Die Strecke gefällt mir, auch wenn es schwer ist einen Rhythmus zu finden. All zu große Hoffnungen mache ich mir aber nicht. Den Abstand zu den beiden starken Franzosen innerhalb von zwei Wochen zu schließen, ist kaum möglich», so der Münstertäler.
Der Zeitplan (MESZ) für Cairns:
Freitag, 25. April:
1:00 Uhr: Qualifikation Eliminator Sprint
4:00 Uhr: Qualifikation Downhill Junioren
4:30 Uhr: Qualifikation Downhill Damen
5:00 Uhr: Qualifikation Downhill Herren
8:00 Uhr: Finals Eliminator Sprint
Samstag, 26. April:
4:30 Uhr: Downhill Finale Junioren
5:15 Uhr: Downhill Finale Damen (live auf Redbull.tv)
6:00 Uhr: Downhill Finale Herren (live auf Redbull.tv)
Sonntag, 27. April:
1:00 Uhr: Cross-Country U23 Damen
3:00 Uhr: Cross-Country U23 Herren
5:00 Uhr: Cross-Country Damen (live auf Redbull.tv)
7:30 Uhr: Cross-Country Herren (live auf Redbull.tv)