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Eliminator-Weltmeisterin Alexandra Engen muss auf den Weltcup-Sprint im kanadischen Mont Sainte Anne verzichten. Foto: Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion
30.07.2014 09:55
Mountainbike-Weltcup: Sprint-Weltmeisterin Engen bleibt erschöpft zuhause

Mont Sainte Anne (rad-net) - Die Eliminator-Weltmeisterin Alexandra Engen aus Schweden macht wegen Erschöpftungs-Symptomen eine Wettkampf-Pause. Das hat ihr deutsches Team Ghost Factory Racing gestern, drei Tage vor dem MTB-Weltcup-Sprint im kanadischen Mont Sainte Anne, mitgeteilt.

Die 26-Jährige habe schon im vergangenen Herbst mit Anzeichen von Erschöpfung zu kämpfen gehabt, heißt es in der Mitteilung. Die sympathische Schwedin versuchte über den Winter Kraft zu tanken, der Einstieg in die Saison gelang ihr auch sehr gut. In Pietermaritzburg wurde sie im Cross-Country-Rennen Fünfte, in Cairns und Nove Mesto gewann sie jeweils den Eliminator Sprint.

Zwischendrin hörte man immer mal wieder Kommentare von ihr, aus denen man auf eine nicht optimale Verfassung schließen konnte. Doch bei solchen Resultaten - beim Weltcup in Nove Mesto war sie Siebte und bei der EM hätte sie ohne Stürze auch gewinnen können - schienen das nur Kleinigkeiten zu sein.

Dass sie vor gut einer Woche gegen Jenny Rissveds (Scott-Odlo) bei den Schwedischen Meisterschaften sowohl im Sprint als auch im Cross-Country nicht gewinnen konnte, muss auch noch nicht als Hinweis auf eine verminderte Leistungsfähigkeit betrachtet werden. In der Team-Mitteilung ist von einer «langen und harten Saison» auf und neben dem Rad die Rede und dass «ihr Körper eine Pause» benötige. Grund: «Eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung.»

Das klingt ähnlich wie schon die Erklärung von Olympiasiegerin Julie Bresset (BH Sr Suntour-KMC), die sich vor dem Weltcup-Rennen in Albstadt auch zurückgezogen hat. Sie will in Mont Sainte Anne ihr Comeback geben. Mentale Erschöpfungszustände sind bei Sportlern gar nicht so selten, nur werden sie häufig zu lange nicht ernst genommen.

Der Schritt muss Alexandra Engen schwer gefallen sein, denn sie gibt damit ihre Führung im Eliminator-Weltcup auf. «Ich war optimistisch und wollte es auf jeden Fall versuchen. Es lief ja auch gar nicht so schlecht. Es hat sich aber gezeigt, dass es zu viel für mich war. Egal wie viel Spaß es mir macht, Rennen zu fahren, ich muss jetzt meine Gesundheit an erste Stelle setzen. Ich werde eine Wettkampfpause einlegen müssen. Wenn ich mich besser fühle, kann es sein, dass ich am Ende der Saison wieder einige Rennen bestreite. Das kann ich aber im Moment noch nicht abschätzen», wird die Schwedin in der Team-Mitteilung zitiert.

Team-Manager Tom Wickles hebt hervor, dass das Team und Sponsor Ghost hinter der Entscheidung stehen. Er musste im gleichen Atemzug aber auch noch eine Verletzung bei Lisi Osl vermelden. Die Folge eines harmlosen Trainingssturzes stellte sich als Bruch des Ellbogenkopfes heraus. Die Österreichische Meisterin erhielt vom Arzt jedoch die Freigabe für die beiden Übersee-Weltcups und ist rotz des Bruchs nach Nordamerika gereist.

«Wenn ich aufgrund der Schmerzen fahren kann werde ich das auf jeden Fall versuchen. Im Moment kann ich noch nicht abschätzen, wie es mir am Ende dieser oder dann kommende Woche geht, aber ich kann eigentlich recht gut weitertrainieren. Momentan lasse ich das Gelände aber noch aus und muss entsprechend geduldig sein», erklärte Osl.

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