Berlin (rad-net) - Bahnspezialist Marcel Kalz wird künftig als Tandem-Pilot bei den Paracyclern fahren. Seit Ende 2012 ist der amtierende deutsche Madison-Meister und Deutsche Vizemeister in der Mannschaftsverfolgung in Diensten des Deutschen Behindertensportverbands (DBS). Kalz soll mit seinem fast blinden Partner für die 4000-Meter-Einerverfolgung und auf der Straße für deutsche Tandemerfolge sorgen.
Bei den Paralympics 2000 in Sydney holte die deutsche Delegation noch drei Tandem-Medaillen, in Peking 2008 war nicht mal ein deutsches Tandem am Start und in London blieb das deutsche Damentandem ohne Erfolg. Diesem Trend steuert die Mannschaftleitung nun entgegen und möchte wieder an die goldenen Zeiten anknüpfen. «Das internationale Niveau bei den Tandems ist sehr hoch. Erfolgreiche Olympioniken wie Craig McLean aus Großbritannien oder Lyne Bessette aus Kanda pilotierten ihre Partner in London zu paralympischem Gold. Wir mussten reagieren und sind fündig geworden», erläutert Bundestrainer Patrick Kromer die Situation.
Zustande gekommen war der Kontakt über seinen Rudy-Project-Teamchef Christian Grasmann, der sich sehr engagiert für ihn und den Behindertensport einsetzte. «Marcel wird auch weiterhin für Rudy Project auf Bahn und Straße fahren. Seine Saisonhöhepunkte sind jetzt aber auch auf dem Tandem. Es geht immerhin um das begehrte Regenbogentrikot, das wie im Profisport eine sehr hohe Bedeutung hat. Weltmeister kann sich nicht jeder nennen» sagte Team-Manager Tobias Engelmann.
Das Tandemduo bereitet sich jetzt auf die Bahn-WM im Frühjahr 2014 vor. Eine Medaille ist ein realistisches Ziel, schaut man sich aber den 4000-Meter-Weltrekord von 4:17 Minuten an, wird schnell klar, dass es auch im Tandemsport einer enormen Leistung bedarf. Das Fernziel ist aber dennoch klar eine paralympische Medaille in Rio 2016.