München (rad-net) - Gegen die vier Monate und 12.000 Kilometer der «Tour d‘Afrique» scheinen die Eckdaten der Tour de France geradezu übersichtlich. Dafür ist das Teilnehmerfeld des spektakulären Rennens zwischen den ägyptischen Pyramiden im Norden und Kapstadt im Süden etwas kleiner. 90 Teilnehmer wollen das Abenteuer der Afrika-Querung am 16. Januar in Angriff nehmen, darunter nach Angaben der Organisatoren vier Deutsche.
Für Gisela Gartmair aus München die ideale Gelegenheit, ihre Hobbys zu verbinden: «Ich liebe es zu radeln, zu reisen, Menschen aus anderen Ländern zu treffen und freue mich sehr darauf, die afrikanische Landschaft zu erkunden», so die 25-Jährige, die aber auch sportliche Ziele mit dem Mammut-Rennen verbindet. Ziel der Ernährungsberaterin ist es, unter die Top-Drei der Frauen zu kommen. Gleichzeitig möchte Gartmair Geld für die Stiftung der Afrika-Tour und eine Hilfsorganisation in Ostkenia sammeln. «Beide Organisationen leisten wunderbare Arbeit, die Schwierigkeiten und Probleme des afrikanischen Alltags zu lindern.»
Entstanden ist die «Tour d‘Afrique» vor acht Jahren. «So wie Afrika sich entwickelt und verändert kommen in jedem Jahr neue und spektakuläre Herausforderungen hinzu», sagt Umwelt- und Organisationsaktivist Henry Gold. «Wir planen für 2010 einige sehr interessante Routenänderungen in Äthiopien, Malawi und Namibia», kündigt der Organisator an. Erwartet werden für das Rennen Aktive aus 15 Nationen, wie Organisationsleiter Shanny Hill sagt. «Das Alter der Teilnehmer liegt zwischen 18 und 68 Jahren und die große Mehrzahl macht diese Tour aus Freude und Abenteuerlust. Einige Radsportler nehmen die ganze Strecke aber auch richtig als Rennen in Angriff.»
In diesem Jahr führt die «Tour d‘Afrique» durch die zehn afrikanischen Länder Ägypten, Sudan, Äthiopien, Kenia, Tanzania, Malawi, Sambia, Botswana, Namibia und Südafrika. Dabei erwarten die Teilnehmer an der Strecke unter anderem antike Tempel, die raue biblische Landschaft Äthiopiens, karge Wüsten und üppige Nationalparks mit faszinierenden Wildtieren, der Kilimanjaro und die Viktoria-Wasserfälle in Sambia.
Die Reise dauert insgesamt 120 Tage, davon sind 96 Tage reine Renntage. Durchschnittlich sind die Tagesetappen 125 Kilometer lang. Egal wie schnell die Strecke gefahren wird, stellt die «Tour d‘Afrique» auch eine große mentale und physische Herausforderung dar.