Bonn (rad-net) - IOC-Präsident Jacques Rogge sieht deutliche Erfolge in der Bekämpfung von Doping im Spitzensport. Gegenüber dem Fernsehsender «Phoenix» sagte er: «Wir haben einen riesigen Fortschritt beim Kampf gegen Doping gemacht, aber es wäre eine Utopie zu glauben, es würde für immer komplett aus dem Sport verschwinden.» Heute sei es sehr viel schwieriger, Dopingmittel zu nehmen, als noch vor fünf, sechs Jahren.
«Wir haben das Doping-Level auf das tiefstmögliche Minimum gebracht», so Rogge. Für die Olympischen Spiele in Vancouver kündigte der IOC-Präsident 2000 Dopingtests, darunter 450 Bluttests, an. Zudem würden die Proben, ebenso wie bei den Spielen in Peking, acht Jahre lang aufbewahrt. «Wenn nötig werden wir auch mit neuen Methoden testen.» Auch werde das IOC nicht zögern, die örtlichen Behörden einzuschalten, wenn etwa der Verdacht auf Dopingmissbrauch bestehe. Auf die Frage, ob in diesem Fall wieder die Polizei eingesetzt würde wie bei den Olympischen Spielen in Turin, sagte Rogge: «Wenn der Verdacht besteht, werden wir das auf jeden Fall wieder tun.»
Zu möglichen Chancen für München, Austragungsort künftiger Winterspiele zu werden, sagte der oberste internationale Sportfunktionär, Deutschland habe «starke wirtschaftliche und politische Referenzen» und ein großartiges Olympiateam, das insbesondere bei den Winterspielen zu den Top-Drei gehöre. Es seien also alle notwendigen Voraussetzung gegeben. Allerdings sei Deutschland natürlich nicht alleine im Wettbewerb. Die Ereignisse während der Olympischen Spiele 1972 in München seien dabei kein Stigma und würden nicht dazu führen, dass die Entscheidung künftig gegen München ausfalle, so Rogge.
Das komplette Gespräch mit dem obersten Olympioniken wird am Sonntag um 13 Uhr im «Kamingespräch» auf Phoenix ausgestrahlt.
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