Berlin (dpa) - Gleich nach seinem Freispruch ist Alberto Conatdor bei der Algarve-Rundfahrt wieder auf das Rad gestiegen. Während die Presse in Spanien über die Entscheidung recht nüchtern kommentiert, reagiert sie in Italien und Belgien mit Unverständnis:
SPANIEN
«El País»: «Contador steigt wieder aufs Rad. Nach dem Freispruch wird der Tour-Sieger wieder zum Radsportler.»
«El Mundo»: «Der Freispruch Contadors ist gerecht. Man kann keine Dopingsperre gegen jemanden verhängen, der sich nicht gedopt hat.»
«Marca»: «Der spanische Radsportverband trifft mit dem Freispruch Contadors eine historische Entscheidung.»
«As»: «Der spanische Radsportverband hatte im Fall Contador ursprünglich für eine Sperre von einem Jahr plädiert. Er änderte dann aber seine Haltung und entschied auf Freispruch. Der Weltverband UCI, die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und das Internationale Olympische Komitee IOC zeigten sich irritiert darüber, dass Zapatero sich in das Verfahren eingemischt hatte.»
ITALIEN
«La Gazzetta dello Sport»: «Skandalös! Contadors Freispruch ist ungerecht. So gewinnt der Kampf gegen Doping nicht an Glaubwürdigkeit. Spanien hat in Sachen Doping eine andere Vorstellung. Wäre es nach der spanischen Justiz gegangen, würde Alejandro Valverde heute noch fahren. Wir müssen dem CONI, der UCI und dem CAS danken. Der erste Satz geht an Contador, aber das Spiel ist noch nicht vorbei.»
«La Repubblica»: «Spanien spricht Contador frei. Zapateros Position gewinnt.»
BELGIEN
«La Dernière Heure»: «Der spanische Verband hat Contador weiß gewaschen. Im Radsport wird mit zweierlei Maß gemessen. Der Italiener Alessandro Colo, der wie der Spanier positiv auf Clenbuterol getestet worden war, bekam eine Sperre von einem Jahr aufgebrummt. Er wird sich nun denken: Wäre ich doch nur als Spanier zur Welt gekommen.»