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Remco Evenepoel soll bei den Olympischen Spielen in Tokio Belgien im Zeitfahren vertreten. Foto: Archiv/Yuzuru Sunada/BELGA
02.03.2021 12:05
Evenepoel und Van Aert fahren Olympisches Einzelzeitfahren für Belgien

Brüssel (rad-net) - Wout van Aert und Remco Evenepoel sollen am 28. Juli beim Olympia-Zeitfahren in Tokio für Belgien an den Start gehen. Nationaltrainer Sven Vanthourenhout erklärte jetzt, dass er den beiden Fahrern den Vortritt vor Victor Campenaerts gewährt hätte, der aber als Ersatzfahrer weiterhin auf Abruf stünde.

Evenepoel hatte sich den Platz im Olympia-Kader fürs Einzelzeitfahrens bereits 2019 gesichert, als er bei den Weltmeisterschaften den zweiten Platz belegte. Van Aert erhielt nach seinen zwei Silbermedaillen bei den Weltmeisterschaften 2020 nun ebenfalls die Zusage des Nationaltrainers. Beide Fahrer werden damit auch als Teil des fünfköpfigen belgischen Kaders beim Straßenrennen in Tokio am Start stehen.

Während Van Aert (Team Jumbo-Visma) Ende Januar noch mit einem starken zweiten Platz bei der Cyclo-Cross-WM glänzte, bevor er kommendes Wochenende bei Strade Bianche in die Straßensaison startet, ist Evenepoel seit seinem Sturz bei Il Lombardia Mitte August 2020 kein einziges Rennen gefahren. Der 21-Jährige war in einer Kurve von einer Brücke gestürzt und hatte sich dabei das Becken gebrochen, wodurch er seine Saison schließlich frühzeitig beendete. Am 8. Mai soll Evenepoel beim Giro d'Italia sein erstes Rennen nach dem Sturz bestreiten, wobei die Grand Tour vermutlich auch das einzige Rennen des Deceuninck-QuickStep-Fahrers vor den Olympischen Spielen in Tokio bleibt. Trotzdem habe die Wahl Evenepoels schon lange festgestanden, so der Nationaltrainer: «Die Auswahl von Remco Evenepoel ist theoretisch schon seit einer Weile fix. Das heißt, sollte er nach seiner Verletzung wieder zur normalen Form finden.»

Für den Fall der Fälle stehe aber auch Campenaerts (Qhubeka-Assos) bereit, bei dem die Entscheidung sehr schwergefallen sei, ihn nicht mit nach Tokio zu nehmen. «Victor weiß, was ich über die Dinge denke, und er hält sich 'in Bereitschaft', wenn es ein Problem mit Remco oder Wout gibt», erklärte Vanthourenhout die Situation um den zweifachen Europameister im Einzelzeitfahren. «Das ist nicht einfach für ihn, ich weiß. Es stört mich auch ein bisschen, denn ich weiß gut genug, wie viel wir alle Victor Campenaerts zu verdanken haben. [...] Als Verband haben wir in den letzten Jahren alles getan [...], um diese Disziplin in unserem Land wieder in Gang zu bringen, aber am Ende war es Victor, der sie für andere Fahrer wieder 'sexy' gemacht hat.»

Den Kader für das Olympische Straßenrennen hält Vanthourenhout bislang noch unter Verschluss, wobei er bereits verkündete, dass er für die verbliebenen drei Plätze, neben Evenepoel und Van Aert, eine Liste von elf möglichen Fahrern habe. Ein Großteil dieser Fahrer soll Mitte und Ende September bei den Europa- und Weltmeisterschaften zum Einsatz kommen.

«Die Zeitspanne zwischen den Olympischen Spielen und der Weltmeisterschaft in Flandern - mit der Europameisterschaft dazwischen - ist recht kurz. In zwei Monaten stehen drei große Titel auf dem Spiel, das heißt, man muss Entscheidungen treffen», berichtete Vanthourenhout weiter. Zwar könne er sich vorstellen, dass der ein oder andere Fahrer bei zwei der drei Events teilnimmt, doch mit Rücksicht auf die Teams werde vermutlich keiner bei allen drei Events am Start stehen: «Als Bundestrainer muss man auch berücksichtigen, dass Mannschaften ihre Fahrer dem Verband zur Verfügung stellen müssen und ich glaube nicht, dass eine Mannschaft darauf erpicht ist, einen Athleten in so kurzer Zeit dreimal abzugeben.»

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