Valkenswaard (rad-net) - Vier Tage nach den wenig glücklich verlaufenen Weltmeisterschaften konnten sich die deutschen Sprint-Spezialisten in Valkenswaard wieder von ihrer besten Seite präsentieren. Simon Gegenheimer gewann zum sechsten Mal in seiner Karriere einen Weltcup-Wettbewerb und schlug dabei Weltmeister Titouan Perrin Ganier. Bei den Damen verbuchte Clara Brehm hinter der Schwedin Ella Holmegard als Zweite ihr bestes Weltcup-Resultat.
Seine Saison war bis dahin alles andere als glücklich verlaufen, doch im niederländischen Valkenswaard ließ Simon Gegenheimer (Mountainbike Racing Team) seine Klasse wieder aufblitzen. Ziemlich hell sogar.
Er qualifizierte sich als Siebter und war gemeinsam mit Ex-Weltmeister Fabrice Mels aus Belgien daran beteiligt, dass für den Deutschen Meister Felix Klausmann (Link Rad Quadrat) das Viertelfinale zur Endstation wurde. Klausmann lag ganz gut, wurde dann aber von Gegenheimer überholt und als er auf der Zielgeraden an Fabrice Mels vorbei wollte, drängte ihn er Belgier so nah an die Bande, dass er nichts mehr ausrichten konnte. «Ich hätte vielleicht die andere Seite wählen sollen», meinte Klausmann.
Simon Gegenheimer traf im Halbfinale auf Weltmeister Perrin Ganier. Gemeinsam mit dem Franzosen setzte er sich gegen Fabrice Mels und gegen den Schweden Anton Olstam durch. «Am Start war ich nicht ganz konkurrenzfähig», erzählte Gegenheimer, «aber ich habe mich in den Kurven ganz gut gefühlt. Im Kurvenausgang konnte ich immer gut beschleunigen und ich denke, das war das Rezept zum Erfolg.»
Auch im Finale. Von der dritten Position fuhr er in einer Kurve an die erste Position und kam in Führung liegend auf die Zielgeraden. «Ich habe dann voll durchgezogen», erklärte Gegenheimer wie es zu seinem sechsten Weltcupsieg kam.
Unter den besten Vier tauchte überraschend auch Julian Gerhardt auf. Er qualifizierte sich als 13. für die Viertelfinals. «Meine Starts sind ziemlich schlecht und musste von hinten auf eine Lücke hoffen», erklärte Gerhardt. Die tat sich tatsächlich gleich zweimal auf. Im Halbfinale stürzte dann Europameister Hugo Briatta aus Frankreich und den Angriff des Niederländers Jeroen van Eck konnte er gerade noch abwehren. «Ich hatte mehr Glück als Verstand», bekannte Gerhardt, «gegen Van Eck war es wie in Zeitlupe, es hat um vielleicht zehn Zentimeter gereicht.» Im Finale hatte er dann allerdings keine Chance mehr, erzielte als Vierter hinter dem Qualfikations-Schnellsten Levi Braam aus den Niederlanden aber das beste Resultat seiner Karriere.
Damen: Bei Clara Brehm läuft alles rund
Bei den Damen war schon die erste Überraschung, dass Europa- und Weltmeisterin Gaia Tormena aus Italien nur die neuntschnellste Zeit in der Qualifikation abliefern konnte. Dagegen waren Clara Brehm (Stenger Bike Team) auf Rang drei und Marion Fromberger (Mountainbike Racing Team) als Fünfte gut dabei.
Noch größer die Überraschung, dass Tormena im Viertelfinale bereits ausschied. Fromberger und Brehm kamen jeweils als Erste weiter.
Marion Fromberger unterlief dann im Halbfinale an erster Position liegend ein Fehler. «Es lief eigentlich besser als bei der WM, aber ich habe die falsche Linie gewählt und die Kurve nicht zugemacht», bedauerte die Bad Griesbacherin. So blieb nur das kleine Finale, das sie gewann und so Fünfte wurde.
Besser ging es bei Clara Brehm (Waldaschaff), die ihr Halbfinale vor der tschechischen WM-Vierten Barbora Prudkova gewann und erstmals in ihrer Karriere in ein Weltcup-Finale einziehen konnte. Auch da lag die Ex-Meisterin in Führung. Auf der Zielgeraden zog allerdings noch die Quali-Schnellste Ella Holmgard an ihr vorbei und holte sich den Sieg vor Brehm, der Niederländerin Didi de Vries und Prudkova. «Ich bin ziemlich happy, dass es endlich mal mit dem Finale geklappt hat», freute sich Brehm.