Houdan (dpa) - Thomas de Gendt hat die 1. Etappe der Rad-Fernfahrt Paris-Nizza gewonnen und sich das erste Gelbe Trikot gesichert. Der Belgier triumphierte zum Auftakt der Traditionsfahrt nach 154,5 Kilometern in Houdan als Stärkster einer dreiköpfigen Ausreißergruppe vor dem Franzosen Jérémy Roy.
Der Berliner Radprofi Jens Voigt vom Luxemburger Leopard-Trek-Team, drittes Mitglied der Fluchtgruppe, hatte sich 300 Meter vor dem Ziel vom Feld einholen lassen. Als schnellster aus dem Hauptfeld spurtete Heinrich Haussler auf Rang drei, Voigt blieb der vierte Platz. Der Eschborner Tony Martin, der am Sonntag mit dem Feld ins Ziel rollte, gehört zu den Topfavoriten. Die prominent besetzte Fernfahrt endet am 13. März.
Der Radsport-Weltverband UCI und die französische Anti-Doping-Agentur AFLD hatten sich vor dem Start auf eine erneute Zusammenarbeit geeinigt, was bisher die kommende Tour de France aber nicht einschließt. Die beiden lange zerstrittenen Organisationen hatten sich bei einem Treffen auf folgendes Prozedere geeinigt: Die AFLD wird bei der Fahrt nach Nizza rund 70 Doping-Proben nehmen und analysieren. Dazu kommen rund 50 Blutproben, die die UCI sammelt.
In den vergangenen Jahren war es zu Auseinandersetzungen zwischen UCI und AFLD gekommen. Vor allem der frühere AFLD-Boss Pierre Bordry hatte dem Weltverband einen inkonsequenten Anti-Doping-Kampf vorgeworfen. Die UCI verweigerte den französischen Dopingjägern daraufhin eine aktive Rolle bei der Tour. UCI-Chef Pat McQuaid sagte nun: «Die Missverständnisse gehören zur Vergangenheit. Wir sind extrem glücklich, wieder mit der AFLD zu arbeiten, in einer ruhigen Atmosphäre, in der wieder gegenseitiges Vertrauen herrscht.»
Erst nach dem Ende von Paris-Nizza wollen beide Seiten über eine mögliche Zusammenarbeit auch bei der Frankreich-Rundfahrt beraten.