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Richard Carapaz aus Ecuador gewann Gold im olympischen Straßenradrennen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
26.07.2021 15:29
Carapaz über Olympisches Gold: «Die Medaille zu haben, ist sensationell»

Tokio (rad-net) - Mit seinem Sieg beim Olympischen Straßenrennen hat Richard Carapaz ecuadorianische Radsport-Geschichte geschrieben. Der 28-Jährige gewann am Samstag vor dem Belgier Wout van Aert und dem Slowenen Tadej Pogacar und war damit nach dem Geher Jefferson Pérez 1996 erst der zweite Sportler in der Geschichte seiner Nation, der Olympisches Gold erhielt.

«Es gibt nichts Vergleichbares. Das ist das Beste, was mir jemals im Leben hätte passieren können», freute sich Carapaz nach seiner Siegerehrung über den Triumph. «In meiner Heimat werden die Leute jetzt aus dem Häuschen sein. Das ist erst die zweite Goldmedaille in unserer Geschichte. Und wenn ich mich nicht irre, dann ist die letzte auch schon 24 Jahre her, also ist der Sieg besonders speziell. Er ist besonders, weil er der erste in dieser Sportart für uns ist und ich denke, dies ist der Sport, dem die meisten Menschen in meinem Land nachgehen.»

Als erfahrener und erfolgreicher Grand-Tour-Spezialist, war der Erfolg am Samstag aber auch für Carapaz ein Novum, der bis dahin noch nie ein internationales Eintagesrennen für sich entscheiden konnte. Zu Beginn des Wettkampfes ließ der Ecuadorianer es ruhig angehen und sich auch nicht von Pogacar beunruhigen, als dieser das Tempo am Mikuni-Pass erhöhte. Carapaz passierte trotzdem in der Führungsgruppe die Spitze des Berges und fand sich danach in einigen Attacken seiner Konkurrenten wieder. Als der US-Amerikaner Brandon McNulty dann 25 Kilometer vor dem Ziel einen Angriff startete, schloss sich Carapaz schließlich an und die beiden fuhren schnell eine Lücke zu den restlichen Gegnern heraus.

«McNulty war ein guter Kollege zum Ausreißen – ich habe viel davon profitiert, im Flachen an seinem Hinterrad zu fahren. Als wir gesehen haben, dass wir 20 Sekunden Vorsprung hatten, wussten wir, dass Medaillen in Reichweite waren und wir haben einfach alles gegeben», berichtete Carapaz von der finalen Flucht. «Als wir dann die Rennstrecke erreichten, wurde er etwas langsamer und ich bin einfach weitergefahren. Ich hatte meine Zweifel, weil viele starke Fahrer noch hinter mir waren, die hätten zurückkommen können, aber am Ende hatte ich gute Beine und diese 30 Sekunden, die wir bis dahin herausgefahren hatten, haben mir geholfen. Es war einfach Vollgas auf den finalen Kilometern.»

Die spätere Siegerehrung beschrieb der Sieger des Giro d'Italia 2019 als einmalig: «Es ist einfach unglaublich, die eigene Nationalflagge ganz oben zu sehen und diese Medaille zu haben. Das ist sensationell.»

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