Kirchberg (rad-net) - Christoph Sauser hat in Kirchberg/Tirol auch die zweite Etappe der «Bike Four Peaks» gewonnen. Im langen Downhill setzte sich der Specialized-Fahrer aus einer zehnköpfigen Spitzengruppe ab und gewann 1:25 Minuten vor Alban Lakata vom Team Topeak-Ergon. Markus Kaufmann von Centurion-Vaude wurde mit 2:16 Minuten Rückstand Dritter.
Die Vorentscheidung um den Etappensieg von Lofer nach Kirchberg fiel bereits im letzten Teil des Anstieges zur Ehrenbachhöhe, in dessen Verlauf sich Kaufmann und Sauser von den übrigen Spitzenfahrern absetzen konnten. Auch der amtierende Europameister Alban Lakata musste reißen lassen.
In der Abfahrt spielte dann Sauser seine Cross Country-Qualitäten aus und distanzierte die Konkurrenz auf dem Fleckalm-Trail, der extra für die Marathon-WM 2013 in Kirchberg, am 29. Juni, gebaut worden war.
«Es war klar, dass der letzte Berg die Entscheidung bringen würde. Ich war nach dem Anstieg vorne mit dabei. Dann habe ich davon profitiert, dass mir technische Abfahrten liegen. Ich habe versucht, so viel Zeit wie möglich rauszufahren», so der Träger des Gelben Trikots, der aber nichts von einer Rennentscheidung wissen wollte. «Es kommen noch zwei Tage; noch ist nichts entschieden.»
Auf eben diese zweite Rennhälfte, die morgen mit der Königsetappe von Kirchberg nach Kaprun über 82,12 Kilometer und 2440 Höhenmeter beginnt, hofft der österreichische Lokalmatador Lakata. «Ich habe mich nicht so gut gefühlt und war schon im letzten Anstieg hinten dran. Ich habe versucht, den Abstand so gering wie möglich zu halten und noch Markus Kaufmann überholt. An Christoph Sauser ranzukommen, war nicht mehr möglich. Aber es kommen noch zwei Etappen», so der amtierende Marathon-Europameister.
Aufgrund seines kleinen Einbruchs hinauf zur Ehrenbachhöhe, die das Feld über den Zielsprung der berühmten Streif und den Hahnenkamm in Angriff nahm, verlor Lakata die Führung in der Bergwertung an Markus Kaufmann, der mit 45 Punkten vor Sauser und Lakata, je 40 Punkte, das Rennen um das Grüne Trikot anführt.
Kaufmann hatte es auf die Bergpunkte abgesehen, war sich aber im Klaren, dass er im Trail mit Sauser nicht würde mithalten können. «Mir war klar, dass ich da keine Chance habe. Dann habe ich mich zweimal kurz vertan und und Susi war weg. Ich wollte auch nicht zu viel riskieren. Alban kam dann auch noch von hinten, aber ich habe nicht allzuviel verloren», erklärte Kaufmann. «Ich bin selber überrascht davon, wie gut es läuft. Seit der EM war ich ja nicht mehr gut drauf.»
Wer in der Abfahrt nicht wie erwartet von hinten kam, war Jochen Käß von Centurion-Vaude. Er hatte vor Lakata den Anschluss am Berg verloren, weil Sauser das Tempo immer wieder unrhythmisch verschärft hatte. In der Abfahrt holte sich Käß dann einen Reifendefekt und fiel noch auf Rang zehn zurück. Auch der Vortages-Dritte Tim Böhme fiel aus dem Sextett der Gesamtwertungsaspiranten zurück. Böhme wurde 17.
Wie Sauser bei den Herren, hat Borghild Loevset ihre Ausnahmestellung in der Damenwertung untermauert. Die Norwegerin absolvierte die knapp 75 Kilometer und 2500 Höhenmeter in 3:55:23,5 Stunden. Team Bulls-Fahrerin Anja Gradl vom Team Bulls erreichte das Ziel als zweite Dame rund zwölf Minuten zurück und weißt im Gesamtklassement bereits einen Rückstand von 25 Minuten auf die Trägerin des Pinken Leader-Trikots auf.
Gradl versuchte heute konstant durchzufahren, was ihr auch gelang. Loevset konnte sie allerdings nicht Paroli bieten.
Dritte wurde Isabelle Klein aus Luxemburg, die dadurch der Gesamtdritten und heutigen Vierten Bettina Uhlig vom Team Wheeler-iXS näher kam.