Berlin (rad-net) - Die mögliche Einführung eines Anti-Doping-Gesetzes in Deutschland bleibt umstritten. Bei einer Diskussionsrunde von Strafrechtsexperten auf Initiative von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich herrschte keine Einigkeit über eine Verschärfung des Straftatbestandes Doping.
Ein eindeutiges Ergebnis für oder gegen die Verschärfung der bestehenden Gesetze habe aufgrund der unterschiedlichen Auffassungen nicht festgestellt werden können, teilte das Bundesinnenministerium (BIM) über die Sitzung am Donnerstag mit. Zu der zehnköpfigen Expertenrunde zählte Sylvia Schenk, Rechtsanwältin und frühere Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR).
«Die Bundesregierung wird die Ergebnisse des Expertengesprächs nunmehr sorgfältig auswerten», kündigte das Innenministerium an. «Sollten sich gesetzgeberischer Handlungsbedarf als notwendig und Gesetzesinitiativen als rechtlich möglich erweisen, werden die erforderlichen Schritte eingeleitet.» Dann würden auch die Vertreter der Spitzensportverbände zu dem Thema gehört. Der BDR um Präsident Rudolf Scharping plädiert seit Jahren für ein Anti-Doping-Gesetz.
Die Erforderlichkeit eines eigenständigen Straftatbestandes Doping sei nach Ansicht der Experten mit Verweis auf die bestehenden Strafnormen wie das Arzneimittelgesetz oder das Strafgesetzbuch nicht gegeben, wohl aber die Notwendigkeit einer weiteren Strafbarkeit der Athleten. Dies betreffe aber nicht den Breitensport.