Erfurt (rad-net) - Das Thüringer Energie Team blickt auf das erfolgreichste Jahr zurück, das die Mannschaft je erlebt hat. Alle deutschen U23-Meister auf der Straße kamen im vergangenen Jahr aus Thüringen. John Degenkolb gewann das Straßenrennen, Maximilian May die Berg- und Marcel Kittel die Zeitfahrmeisterschaft. Degenkolb holte sich zudem den Thüringen-Rundfahrt- und Bundesliga-Einzelsieg. Insgesamt gewannen die Fahrer des Thüringer Energie Teams 16-mal bei nationalen und internationalen Rennen. Zahlreiche Podiumsplatzierungen kommen hinzu. Der krönende Abschluss erfolgte dann durch zwei WM-Medaillen. Degenkolb wurde Zweiter im Straßenrennen und Marcel Kittel Dritter im Zeitfahren.
Lediglich ein Sieg fehlt, der in den vergangenen zehn Jahren schon fast automatisch für das Thüringer Energie Team eingebucht war. Der der Gesamtmannschaftswertung in der Bundesliga. «Wir hatten uns in diesem Jahr bewusst für ein Rennprogramm entschieden, in dem die Bundesligarennen keine so große Rolle gespielt haben», erklärt Teammanager Jörg Werner, der zugleich bei zahlreichen Rennen als Sportlicher Leiter im Mannschaftswagen saß. «Unsere Konzentration lag auf den Deutschen Meisterschaften, der Thüringen-Rundfahrt und der WM. Letztlich haben uns die Erfolge Recht gegeben. Dass John Degenkolb die Bundesliga-Einzelwertung gewonnen hat, obwohl er nicht alle Rennen bestreiten konnte, ist nur seiner Extraklasse und am Ende ein bisschen Glück zuzuschreiben», sagt Werner.
Überflieger John Degenkolb ist es auch, der das Team schon ein Jahr eher verlassen wird, als er vom Alter her muss. «John will sich natürlich weiterentwickeln. Und dafür braucht er ein härteres Rennprogramm. Das können wir ihm nicht mehr bieten. Er hat schon jetzt viele Rennen klar dominiert. Also ist sein Schritt ins Profilager nur folgerichtig», erklärt Werner. Neben Degenkolb, der seinen Ex-Teamkollegen Tony Martin und Patrick Gretsch ins kalifornische Team HTC Highroad folgt, hat auch Marcel Kittel einen begehrten Profivertrag ergattert. Der Zeitfahrspezialist startet ab dem neuen Jahr für das niederländische Team Skil-Shimano.
Auch der deutsche Bergmeister Maximilian May, Lucas Schädlich, Philipp Klein und Florian Harbig werden nicht mehr für das Thüringer Energie Team im Sattel sitzen. «Vor allem Maximilian hat in dieser Saison noch einmal einen riesen Sprung gemacht. Er hat uns viel Freude bereitet. Doch trotz seines Sieges bei der Deutschen Bergmeisterschaft und seiner WM-Teilnahme hat er kein ernstzunehmendes Angebot bekommen. Schade!», so Werner.
Für die neue Saison werden Ralf Matzka, Tassilo Fricke, Kevin Predatsch, Fabian Thiel, Kersten Thiele und Jasha Sütterlin, der in der abgelaufenen Saison elf Siege bei den Junioren eingefahren hat, neu hinzukommen.