Berlin (rad-net) - Das Berliner Idol Otto Ziege (84), Olympiasieger Olaf Ludwig und Radprofi Jens Voigt haben den Startschuss für das 100. Berliner Sechstagerennen gegeben. Sie schickten im mit 12 000 Besuchern besetzten Velodrom 17 Fahrerpaare auf die Reise, die am kommenden Dienstag endet. Bis auf den letzten Platz gefüllt war das Velodrom, als Ziege, Ludwig und Voigt durch das Ehrenspalier der Rennfahrer schritten. Man konnte die Rührung in der Stimme des 84jährigen Berliner Originals Otto Ziege spüren, als er die Gefühle des Augenblicks schilderte: «Ich dachte, ich hätte bei Sechstagerennen schon alles erlebt. Und dann kommt dieser würdevolle Moment, den ich so sehr genieße. Ich bin stolz, dass ich dieses Jubiläumsrennen anschießen darf. Ich bedanke mich beim Publikum für den herzlichen Empfang, bei den Veranstaltern für die Einladung und bei dem da oben für die Kraft, hier überhaupt dabei zu sein.»
Olaf Ludwig erinnerte sich an die Gänsehaut-Stimmung bei seinem Sieg 1977 im ersten Rennen, das im gerade erbauten Velodrom ausgetragen wurde und Jens Voigt versprach den Fans in der Halle und den Fernseh-Zuschauern bei der Live-Übertragung der «Berliner Abendschau», dass er unter Garantie das letzte Rennen seiner Laufbahn bei den Berliner-6-Tagen fahren wird.
Drei Teams haben die größten Chancen auf den begehrten Jubiläumserfolg: Die Vorjahressieger Alex Rasmussen/Michael Mörköv (Dänemark), der Lokalmatador Robert Bartko (Potsdam) mit seinem Cottbuser Partner Roger Kluge und die Madison-Weltmeister Leigh Howard/Cameron Meyer (Australien). Kluge/Bartko siegten bereits in Amsterdam. Das erste Sechstagerennen in Europa wurde nach der Premiere in New York im März 1909 in Berlin gestartet.