New York (rad-net) - Megan Guarnier (Boels-Dolmans) wird nach den Straßen-Weltmeisterschaften in Innsbruck (Österreich) ihre Radsport-Karriere beenden. Die zweifache Siegerin des Giro Rosa und Gesamtsiegerin der ersten UCI Women's WorldTour machte die Neuigkeiten auf ihrer Webseite bekannt.
«Nach elf aufregenden und anstrengenden Jahren ist es für mich an der Zeit, vom professionellen Radsport zurückzutreten», schrieb Guarnier. «Ich habe alles erreicht, was ich jemals für möglich gehalten habe, als ich diese Reise begann. Zu ihren größten Erfolgen gehören neben dem Giro Rosa die Siege bei Strade Bianche - «bis heute eines meiner Lieblingsrennen» - und den US-amerikanischen Meisterschaften sowie die Teilnahme an den Olympischen Spielen.
«Ich gab meiner Mutter ein Versprechen: Ich würde den Sport aufgeben, wenn es nicht mehr Spaß macht», schrieb sie. «Ich liebe diesen Sport immer noch, aber das Opfer, dass ich von meinem treuen Ehemann und meiner tollen Familie weg bin, und die physische Belastung von elf harten Jahren als saubere Athletin, holen mich ein.»
«Ich habe nicht alle meine Ziele erreicht und ich habe nicht alles getan, was ich zu tun hoffte, aber mit Aufregung und ein wenig Angst ist es Zeit, zu meinem nächsten Lebensabschnitt überzugehen», so Guarnier. Die 33-Jährige sagte, sie plane, sich auf die Rückkehr in die Schule und die Gründung einer Familie nach elf Jahren im Sport zu konzentrieren.
Guarnier war in den vergangenen fünf Jahren beim Team Boels-Dolmans aktiv und stieg von einer Helferin zu einer Rennfahrerin, die Rennen für sich entscheiden konnte, auf. Diesen Entwicklungsschritt verdanke sie Teamchef Danny Stam, «der an mich geglaubt hat».
Nach dem Gesamterfolg in der UCI Women's WorldTour 2016 wurde ihre Saison 2017 von Krankheit und Verletzungen geprägt. Ihre Großmutter starb, sie erlitt eine Gehirnerschütterung, kämpfte sich aber zurück, um beim Giro Rosa den vierten Platz zu belegen, und bei der Tour of Norway wurde sie Zweite, womit sie sich wieder einen Startplatz bei der Weltmeisterschaft in Bergen sicherte. Aber nach einem Sturz auf einer Abfahrt musste Megan Guarnier das Rennen mit einem gebrochenen Kiefer, eine Verletzung, mit der sie monatelang zu kämpfen hatte, aufgeben. 2018 hatte die US-Amerikanerin eine solide Saison, gewann die Tour de Yorkshire und belegte den fünften Platz beim Giro Rosa. Das bergige Profil bei der WM in Innsbruck dürfte ihr entgegen kommen.