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Bei der diesjährigen Eneco-Tour wird ein neues System erprobt, das die von Motorrädern verursachten Stürze minimieren soll. Foto: Archiv/Cor Vos
23.09.2016 14:31
WorldTour-Fahrer loben Sicherheit bei Eneco-Tour

Sint-Pieters-Leeuw (rad-net) - Die Fahrer der Eneco-Tour (UCI 2.UWT) haben sich mehrheitlich positiv über die Sicherheitsvorkehrungen in Bezug auf Begleitfahrzeuge geäußert. Die Organisatoren haben in diesem Jahr erstmals eine Regelung eingeführt, die es den zahlreichen Motorrädern erlaubt, das Feld auf Nebenstraßen zu überholen. Zuvor hatten sich diese durch die Fahrer schlängeln müssen, um zur Spitze zu gelangen.

Immer wieder hatte es im Laufe der Saison Vorfälle gegeben, bei denen Fahrer durch Motorräder zu Fall gebracht wurden. Der Schlimmste war der von Lotto-Soudal-Fahrer Stig Broeckx, der bei der Belgien-Rundfahrt im Mai durch eine Kollision stürzte und seitdem im Koma liegt.

Mit Offiziellen, Fotografen, Kameraleuten und Streckenordnern können bis zu 60 Motorräder ein Rennen begleiten. Für besonders viel Verkehr hatten bislang noch die Streckenordner gesorgt. Wenn diese gefährliche Stellen mit Flaggen angezeigt hatten, mussten sie anschließend durch das Feld fahren, um zur nächsten gefährlichen Stelle zu gelangen.

Auch der deutsche Zeitfahrmeister Tony Martin (Etixx-Quick Step) begrüßte die Entwicklung und schrieb bei Twitter: «Bravo Eneco-Tour. Mit intelligenten Umleitungen musste kein Motorrad durchs Peloton fahren. Ein erster großer Schritt für mehr Sicherheit im Rennen.» Dimension-Data-Profi Nathan Haas beglückwünschte die Neuerungen ebenfalls, zeigte sich jedoch überrascht darüber, dass die Eneco-Tour das erste WorldTour-Rennen mit hinreichenden Sicherheitsvorkehrungen ist. Die besten Bedingungen hätten in diesem Jahr bei der Vuelta a Burgos (UCI 2.HC) geherrscht.

«Das ist der Goldstandard für Fahrer-Sicherheit in einem Radrennen. Der Einsatz der Motorräder war perfekt getimed, sodass vor uns bereits eine zweite Gruppe wartete, wenn wir eine Gruppe passiert hatten. Man wurde ferner 50 Meter im voraus auf Kurven aufmerksam gemacht, es gab Zeichen für wechselnden Straßenbelag, Schlaglöcher und Verkehrsinseln. So etwas würde man bei der Tour de France, den Rennen in Kanada oder der Tour Down Under erwarten, die immer eine große Show wollen. So etwas zuerst bei der Vuelta a Burgos zu sehen, ist schon überraschend», so Haas.

Einen kleinen Zwischenfall konnten die Neuerungen aber auch bei der Eneco-Tour nicht verhindern. Auf den letzten Kilometern der gestrigen vierten Etappe kam ein Motorrad nach einer Verkehrsinsel zu Fall und kollidierte beinahe mit der Spitzengruppe. Glücklicherweise konnten alle Fahrer die Unfallstelle schadlos umkurven.

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