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Wolfgang Lötzsch 1983 als Sieger von «Rund um Berlin». Foto: Archiv
18.12.2012 09:49
Wolfgang Lötzsch feiert 60. Geburtstag

Chemnitz (rad-net) - Der ehemalige Radrennfahrer Wolfgang Lötzsch feiert heute seinen 60. Geburtstag. Lötzsch gehörte in den 70er und 80er Jahren zu den besten Radsportlern der DDR, Teilnahmen an internationalen Rennen wurden ihm jedoch von der Regierung verboten, da er nicht als regimetreu galt. Sein Schicksal wurde vor allem durch den Kino-Film «Sportsfreund Lötzsch» weit bekannt.

Erste Konflikte mit dem DDR-Regime hatte der heute 60-Jährige 1972, als er aufgrund politischer Bedenken der DDR-Sportfunktionäre aus dem SC Karl-Marx-Stadt ausdelegiert wurde. Auf Grund angeblicher Westverbindungen wurde er aus der Nationalmannschaft der DDR ausgeschlossen, durfte bis zur Wende keine Rennen im westlichen Ausland fahren und saß 1976 nach einem Ausreise-Antrag im Stasi-Gefängnis Kaßberg ein. Bis 1979 war Lötzsch für sämtliche Radrennen gesperrt.

Zuvor konnte Wolfgang Lötzsch dennoch einige Erfolge bei Rennen, zu denen er zugelassen wurde, einfahren. Dazu gehören auch rund 30 Siege bei den DDR-Bestenermittlungen für BSG-Sportler, 1972 gewann er die Woche des internationalen Radsports der DDR. Nachdem er 1985 doch noch der SED beitrat, durfte er an Rennen wie Prag-Karlsbad-Prag und der DDR-Meisterschaft in der 4000-Meter-Verfolgung teilnehmen, die er gewann. 1986 wurde er bei der DDR-Straßenmeisterschaft Dritter hinter den Größen Olaf Ludwig und Uwe Ampler. Nach dem Mauerfall gewann er mit dem Straßenvierer des Hannoverschen RC die DM im 100-Kilometer-Mannschaftszeitfahren, bevor er mit 42 sein letztes Rennen bestritt.

1995 wurde Lötzsch mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt und wurde 2012 in die «Hall of Fame des deutschen Sports» aufgenommen. Nach seiner Laufbahn als Radrennfahrer arbeitete der Chemnitzer bei den großen Profiteams Nürnberger, Gerolsteiner und Milram als Mechaniker und ist heute beim Contintental-Team NSP.

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