Frankfurt (rad-net) - Der Start von John Degenkolb bei der Straßen-Weltmeisterschaft in Ponferrada ist gefährdet. Wie der Kapitän der deutschen WM-Mannschaft via Facebook mitteilte, hat sich eine Schürfwunde unter der bereits verheilten Haut stark entzündet.
«Meine Lymphknoten in der Leiste waren fast auf Tischtennisballgröße angeschwollen. Zum Schluss konnte ich vor Schmerzen kaum laufen. Eine der Schürfwunden war tiefer als wir dachten und zudem noch verdreckt. In Kombination mit der Belastung bei der Vuelta hat sich unter der bereits verheilten Haut ein Entzündung gebildet», so Degenkolb, der bei der Spanien-Rundfahrt das Grüne Trikot gewonnen hat und bei der WM als Favorit auf eine Medaille gehandelt wird.
«Ich habe mich noch über die letzte Etappe gequält, um das Trikot nicht zu verlieren. In der Nacht bekam ich dann noch Schüttelfrost und Fieber. Nach meinem Rückflug bin ich zum Arzt gegangen. Er hat mich direkt ins Krankenhaus einweisen lassen, wo ich Antibiotika per Infusion bekommen habe», berichtete Degenkolb auf seiner Facebook-Seite.
Aufgegeben hat der 25-Jährige die WM aber nicht. «Ich bin zuversichtlich, dass sich ein WM-Start noch realisieren lässt. Ein bis zwei Tage bleibe ich jetzt noch zur Beobachtung im Krankenhaus. Nach Auskunft der Ärzte kann ich dann, wenn alles optimal verläuft, am Wochenende wieder mit leichtem Training beginnen. Damit wäre für das Straßenrennen alles noch im grünen Bereich», so Degenkolb gegenüber rad-net.de. «Den geplanten Start beim Teamzeitfahren kann ich aber definitiv ausschließen.»
«Das ist eine absolut schlechte Nachricht. Wir wünschen John einen schnellen Heilungsprozess. Er ist in einer Top-Form und es wäre mehr als schade, wenn er an der WM nicht teilnehmen könnte. Selbstverständlich geht aber die Gesundheit vor und wir werden sicherlich kein Risiko eingehen», so Udo Sprenger, BDR-Vizepräsident und Delegationsleiter des deutschen WM-Teams.