Pietermaritzburg (rad-net) - Johannes Fischbach hat bei der Downhill-Weltmeisterschaft in Pietermaritzburg seinen bisher größten Erfolg in dieser Disziplin gefeiert. Der Deutsche Vize-Meister wurde in der südafrikanischen Provinz KwaZulu Natal Neunter. Der Titel ging an den Lokalmatadoren Greg Minnaar. Bei den Damen siegte die Britin Rachel Atherton.
Johannes Fischbach war den Qualifikationslauf etwas zurückhaltend angegangen und hatte deshalb eine frühe Startnummer. 25 Fahrer standen nach dem Tirschenreuther noch oben. Fahrer um Fahrer verfehlten seine Zeit. «Mein Ziel ist ein Platz zwischen zehn und 15», meinte Fischbach mit Blick auf den Bildschirm. «Mein Lauf war gut, es hat alles gut gepasst. Ich habe mich in den letzten Wochen auf die WM konzentriert und hart dafür trainiert», erklärte Fischbach, während die Top 15 bereits gesichert waren.
In Pietermaritzburg hatte der frühere Weltklasse-Four-Cross-Biker letztes Jahr seinen Einstand in den Downhill-Weltcup gegeben. Gleich auf Anhieb war er damals 29. «Die Strecke liegt mir weil es wie im Four-Cross viele Sprünge hat, wo man den Schwung mitnehmen muss», erläuterte Fischbach, der sich in der Downhill-Disziplin Stück für Stück an die Weltklasse herantastet. «Mir fehlt halt die Übung, aber ich merke, wie ich mich jedes Mal verbessere. Das braucht seine Zeit, aber der 17. Platz beim Weltcup in Val di Sole auf einer ganz anderen Strecke hat schon gezeigt, dass es geht», meinte Fischbach.
Die WM war ein weiterer großer Schritt nach vorne. Platz neun bei einer WM, das gab es bei einer Weltmeisterschaft für einen deutschen Downhiller schon seit 15 Jahren nicht mehr. 4,76 Sekunden Rückstand auf den neuen und alten Weltmeister Greg Minnaar wurden gemessen.
Andreas Sieber aus Weinheim an der Bergstraße belegte Rang 38, sprach aber von einem größeren Fehler. «In einem Steilstück bin ich fast zum Stehen gekommen und musste viel Energie investieren, um wieder Fahrt aufzunehmen. Die Kraft hat mir dann unten gefehlt», erklärte Sieber, der 20,22 Sekunden Rückstand hatte.
Greg Minnaar siegte einen Steinwurf von seinem eigenen Bikeshop entfernt. Der Südafrikaner kam mit einem leicht platten Reifen ins Ziel, schaffte es aber im letzten Streckenteil einen Rückstand gegenüber Michael Hannah aus Australien zu drehen und mit 0,4 Sekunden Vorsprung zu gewinnen. Dritter wurde dessen Landsmann Jared Graves 3,33 Sekunden Rückstand.
Bei den Damen siegte wie erwartet die Britin Rachel Atherton, die gleich 8,6 Sekunden schneller war als die Französin Emmeline Ragot und 12,4 Sekunden vor der Australierin Tracey Hannah lag. Deutsche Starterinnen waren nicht gemeldet.