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31.08.2011 09:29
WM: Deutsche Mountainbiker gut aufgestellt, aber wenige Medaillenchancen

Champéry (rad-net) - Angeführt von Olympiasiegerin Sabine Spitz geht ein 28-köpfiges BDR-Aufgebot in die Cross-Country-Weltmeisterschaft, die heute in Champéry in der Schweiz mit dem Staffelrennen beginnt. Medaillenhoffnungen hegt man bei den Juniorinnen, im Elite-Lager sind die Erwartungen nach dem bisherigen Saisonverlauf eher zurückhaltend. Im Four-Cross hofft man auf Johannes Fischbach.

Favorisiert für das Staffelrennen, bei dem die Deutschen im vergangenen Jahr Silber holten, sind die Schweizer, die Franzosen und die Italiener. Für den BDR gehen Sabine Spitz, Manuel Fumic und Christian Pfäffle an den Start. Die Position des U23-Fahrers war noch nicht klar.

Insgesamt sind die deutschen Cross-Country-Biker, gemessen an den Vorjahren, gut aufgestellt. Doch in der Spitze tauchen die deutschen Mountainbiker selten auf. Sabine Spitz hat einzig einen dritten Platz beim Weltcup im Dalby Forest vorzuweisen. Die 39-Jährige weiß sich zwar gezielt auf Höhepunkte vorzubereiten, doch jüngst wurde ihre Vorbereitung durch einen Infekt gestört. «Unter den Umständen ist es sicher schwierig eine Aussage zu treffen. Ich muss schauen, dass ich das Beste aus der Situation mache», sagte Spitz. Die anderen deutschen Damen, Anja Gradl, Adelheid Morath, Hanna Klein und Elisabeth Brandau wären froh, würden sie sich unter den besten 20 wiederfinden.

Als Topfavoritin wird die Kanadierin Catharine Pendrel gehandelt, zumal Weltcup-Gesamtsiegerin Julie Bresset aus Frankreich in der U23-Kategorie startet. Titelverteidigerin Maja Wloszczowska aus Polen, die wieder erstarkte aktuelle Europameisterin Gunn-Rita Dahle aus Norwegen und die zweifache Weltmeisterin Irina Kalentieva aus Russland sind ebenfalls Kandidatinnen.

Manuel Fumic hat in dieser Saison noch nicht die Qualität nachgewiesen, die für einen Medaillenrang notwendig sind. «Ich gehöre derzeit nicht zu den besten Fünf, eher zu den Top-Ten-Fahrern. Aber vielleicht ist es auch gut. Ich habe jedenfalls nichts zu verlieren», so Fumic. Der Deutsche Meister Moritz Milatz scheint trotz zwölf Tagen Trainingspause wegen eines bakteriellen Infekts Ende Juli rechtzeitig in Form zu kommen. «Die Form ist noch gut geworden. Wenn alles passt, dann kann es richtig gut werden», sagte der Freiburger. Während Jochen Käß derzeit über seine Verfassung rätselt, sieht sich Wolfram Kurschat auf einem aufsteigenden Ast. Bei ihm wird viel von einem guten Start abhängen.

Nach zuletzt vier Weltcupsiegen in Folge, plus Europameistertitel, ist der Tscheche Jaroslav Kulhavy seinen Konkurrenten Nino Schurter aus der Schweiz und Julien Absalon aus Frankreich etwas voraus und geht als Topfavorit ins Rennen. Schurter hofft vor heimischem Publikum die Kräfte zu seinen Gunsten verschieben zu können. Sein Landsmann Florian Vogel hat vor einem Jahr den Weltcup Champéry gewonnen und hat seine Chancen genauso wie Titelverteidiger José Hermida aus Spanien.

Die deutschen U23-Fahrer sind zwar inzwischen konkurrenzfähig, die Medaillen könnten für Markus Schulte-Lünzum und seine Landsmänner aber ein wenig zu weit oben hängen. Der Deutsche Meister bräuchte einen perfekten Tag und das notwendige Glück um auf dem Podest zu landen. Drei Fahrer unter den besten 15, das sieht Bundestrainer Frank Brückner als das Optimum. Großer Favorit ist der Schweizer Thomas Litscher. Die beiden deutschen U23-Damen Mona Eiberweiser und Helen Grobert könnten zwischen Platz fünf und zehn ins Ziel kommen. Hier führt der Titel nur über Julie Bresset aus Frankreich.

Die größte deutsche Medaillenhoffnung dürfte Juniorin Johanna Techt sein. Wenn die Lindauerin mit der fahrtechnisch schwierigen Strecke im Wallis zurecht kommt, hat sie Chancen am Ende auf dem Podium zu stehen. Große Favoritin ist Europameisterin Jolanda Neff aus der Schweiz. Bei den Junioren werden Christian Pfäffle kaum Chancen auf Edelmetall eingeräumt. Der Neuffener wäre mit Rang fünf zufrieden.

In der nichtolympischen Four-Cross-Disziplin hat sich Johannes Fischbach durch seinen zweiten Platz beim Weltcup-Finale im Val di Sole für eine Medaille ins Spiel gebracht. Auf dem WM-Kurs komme es nicht so sehr auf den Start an, da sei alles drin, so Fischbach. Guido Tschugg hat Außenseiterchancen. Bei den Damen hofft Steffi Marth auf die Wiederholung ihres fünften Rangs vom Weltcup im Val di Sole.

Im Downhill, der am Sonntag die WM beschließt, sind die BDR-Aussichten bescheiden. Harriet Rücknagel könnte bei den Damen vielleicht die Top Ten knacken.

WM-Zeitplan
Mittwoch, 31. August

15 Uhr: Cross Country Juniorinnen
17 Uhr: Cross Country Staffel
Donnerstag, 1. September 15 Uhr: Cross Country Junioren
17 Uhr: Cross Country U23 Damen
Freitag, 2. September
17 Uhr: Cross Country U23 Herren
21 Uhr: Four-Cross Damen/Herren
Samstag, 3. September
13:30 Uhr: Cross Country Damen
16:30 Uhr: Cross Country Herren
Sonntag, 4. September
11:30 Uhr Downhill Juniorinnen/Junioren
14 Uhr: Downhill Damen
15 Uhr: Downhill Herren


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