Roubaix/Amsterdam (rad-net) - Kirsten Wild hat ihre Karriere auf höchstem Niveau beendet und tritt als Weltmeisterin ab. Bei der Bahn-WM in Roubaix holt sie gemeinsam mit Amy Pieters das Regenbogentrikot im Zweiermannschaftsfahren und im Punktefahren gewann die Niederländerin noch die Bronzemedaille.
Mit Wild hört eine der erfolgreichsten Radsportlerinnen auf. Neunmal wurde sie Weltmeisterin und achtmal Europameisterin auf der Bahn, obendrein holte sie eine Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen. Bei der Straßen-WM spurtete sie einmal zur Silbermedaille - und feierte zahlreiche Renn- und Etappensiege. In ihrer Laufbahn fuhr sie über Profisiege ein.
Nach ihrer letzten internationalen Medaille wurde die 39-Jährige von UCI-Präsident David Lappartient, der ihr einen Blumenstrauß überreichte, geehrt. «Ich weiß nicht genau, welches Gefühl vorherrscht. Ich habe schon Blumen – es ist ein komisches Gefühl», sagte Wild gegenüber NOS.
Weiter sagte sie: «Es war seltsam, dass das meine letzten Runden waren. Es war das letzte Mal, dass ich in Orange gefahren bin. Ich habe es genossen – na ja, genossen... ich habe im Rennen gelitten. Ich finde es schön, dass ich nach einem sehr schönen Rennen auf dem Podium stehe», sagte die Niederländerin, die die Stärke von Lotte Kopecky (Belgien) und Katie Archibald (Großbritannien), die die Plätze vor ihr belegten, anerkannte. «Der dritte Platz war der Maximum, was ich mit so starken Gegnern erreichen konnte.»
Eigentlich sei hatte sie die Titelverteidigung im Zweiermannschaftsfahren schon als «Dessert» angesehen, umso mehr freute sie sich über Bronze. «Ich finde eine Medaille zum Abschluss sehr schön», sagte die Niederländerin.
Wild fiel es nicht so leicht, ihre Gefühle in Wort zu fassen und dass nun nach der WM Schluss ist. «Ich bin besonders stolz auf das, was ich erreicht habe Ich denke, ich habe sowohl auf der Bahn als auch auf der Straße eine anständige Erfolgsliste zusammengestellt», so Wild. «Ich blicke auf eine sehr schöne Zeit zurück. Es war ein tolles Abenteuer und ich würde es jedem empfehlen, der physisch und mental damit umgehen kann. Es macht einfach großen Spaß, aber es ist auch schön, dass es jetzt vorbei ist.»
Wild hatte ohnehin schon ein weiteres Jahr an ihre Karriere drangehängt, nachdem die Olympischen Spielen coronabedingt auf 2021 verschoben worden waren.
Doch ganz Schluss ist für Kirsten Wild wahrscheinlich noch nicht. In den kommenden Wochen stehen noch die Rennen der neuen UCI Track Champions League im Kalender, für die sie sich qualifiziert hat.