Manchester (rad-net) - Bradley Wiggins scheint seine Rücktrittspläne nun endgültig verworfen zu haben. Nach dem Sechstagerennen in Gent, das er mit Mark Cavendish gewonnen hat, sollte eigentlich Schluss sein – doch nun taucht der Name des fünffachen Olympiasiegers im britischen Bahn-Kader für 2017 auf.
Wiggins hatte bereits kurz nach seinem Sieg in Gent durchklingen lassen, dass er sich noch zu gut fühle, um aufzuhören. «Das wird auf jeden Fall das letzte Mal gewesen sein, dass wir zusammen ein Rennen gefahren sind. Vielleicht aber nicht das letzte Mal für mich individuell. Ich bin mir nicht sicher. Ich möchte einfach diesen Moment genießen. Ich habe immer noch richtig gute Beine, daher möchte ich nicht zu 100 Prozent sagen, dass dies das Ende ist, um dann nächste Woche das Gegenteil verkünden zu müssen.»
Das Genter Sechstagerennen war Wiggins zweiter Wettkampf seit den Olympischen Spielen in Rio, wo er sein fünftes Gold mit dem britischen Bahnvierer gewann. Wenig später trübten jedoch die Enthüllungen der Hacker-Gruppe «Fancy Bear» die Feierstimmung des 36-Jährigen, die einen rigorosen Gebrauch medizinischer Ausnahmeregelungen auch britischer Radsportler – darunter Wiggins und der mittlerweile dreimalige Tour-Sieger Chris Froome – offenbart hatten.
Wiggins hat seine Entscheidung noch nicht offiziell bestätigt, wird sich mit seiner Kaderzugehörigkeit für 2017 aber voraussichtlich Alberto Contador und Joaquim Rodriguez anschließen, die sich ebenfalls zum «Rücktritt vom Rücktritt» entschlossen hatten. Contador wird Teamkollege von John Degenkolb bei Trek-Segafredo, während Rodriguez Teil des neuen WorldTour-Teams Bahrain-Merida sein wird.