Canberra (rad-net) - Der Münstertaler Julian Schelb ist auf dem siebten Platz der beste Junior des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bei den Mountainbike-Weltmeisterschaften im australischen Canberra. Mit dem Italiener Gerhard Kerschbaumer gewann nach 32,35 Kilometern in 1:31:01 Stunden der Favorit. Kerschbaumer setzte sich mit 1:19 Minuten Vorsprung auf den Portugiesen Ricardo Marinheiro und 1:34 Minuten vor dem Schweizer Reto Indergand durch. Schelb hatte 3:38 Minuten Rückstand.
Die Startphase, die auf dem WM-Kurs am Mount Stromlo von so großer Bedeutung ist, lief aus deutscher Sicht nur für den Wiesbadener Wenzel Böhm-Gräber optimal. Der Hesse sprach später vom «Start meines Lebens», weil sich für ihn immer wieder Lücken auftaten, so dass er aus hinterster Reihe an elfter Position in den ersten Singletrail fuhr.
Martin Gluth aus Helmbrechts kam aus einer viel besseren Startposition auch noch einigermaßen ins Rennen und ging an siebter Stelle in den ersten Downhill. Allerdings hatte sich da bereits eine fünfköpfige Spitzengruppe gebildet, aus der am Ende auch die vier Erstplatzierten kamen. Gluth kam zwar noch einmal bis auf 15 Sekunden heran. Dann stellten sich beim EM-Dritten Rückenschmerzen ein und er fiel immer weiter zurück. «Ich weiß nicht woher die Schmerzen kamen. Ich hatte Probleme in den Abfahrten, brachte aber auch keinen Druck mehr aufs Pedal», klagte der deutsche Junior, nachdem er als 21. mit 7:29 Minuten Rückstand das Ziel erreicht hatte.
Julian Schelb hatte sich von der 20. Position langsam nach vorne gearbeitet und war Ende der zweiten Runde auf Platz sechs angekommen und hatte nur noch 35 Sekunden Differenz auf die Spitzenposition. Doch die Kräfte reichten nicht, um sich mit der Spitze zu messen. Kurze Zeit lag Schelb trotzdem auf dem fünften Rang, weil der Niederländer Michiel van der Heijden mit Defekt zurück fiel. Nach einem Sturz wurde er von drei Konkurrenten aufgefahren, mit denen er dann um den fünften Platz kämpfte. Etwa 250 Meter vor dem Ziel drängte ihn der Franzose Hugo Drechou in die Absperrung. Schelb stürzte und demolierte sich dabei das Schaltwerk. Er rannte mit seinem Bike ins Ziel und rettete mit einem Pantersprung im Fotofinish den siebten Platz. «Ich bin mit meinem Rennen zufrieden. Aber nach der dritten Runde hat die Konzentration doch sehr nachgelassen und ich hatte in den technischen Passagen viel Mühe», sagte Schelb, der mit seinem Ergebnis der beste Vertreter des jüngeren 92er-Jahrgangs war.
Wenzel Böhm-Gräber fuhr ein gutes Rennen, konnte auch einen Sturz kompensieren, verpasste aber den erhofften 15. Platz im Sprint mit dem Schweizer Lukas Loretz (6:18 zurück). «Schade, insgesamt bin ich aber zufrieden», kommentierte Böhm-Gräber. Der Deutsche Meister Markus Schulte-Lünzum aus Haltern hatte in der Startphase Pech, wurde behindert und musste später auch noch wegen einen gebrochenen Sattel tauschen. Damit war die Chance auf eine gute Platzierung dahin. Am Ende erreichte er einen enttäuschenden 34. Rang und mit 10:48 Minuten Rückstand das Ziel.