Berlin (dpa) - Der verbotene Elektromotor im Rahmen des Rads der belgischen Cross-Fahrerin Femke Van Den Driessche ist auch bei der Ladies Tour of Qatar ein Thema.
Als «ganz schlimmen Betrug» bezeichnete die frühere Weltmeisterin Lisa Brennauer aus Kempten den Vorfall. Trixi Worrack, Brennauers Teamkollegin vom deutschen Canyon SRAM-Rennstall, hält «Motordoping» für ebenso verwerflich wie das bekannte Blutdoping.
Im U23-Rennen der Frauen bei der Cross-Weltmeisterschaft in Zolder hatten Kontrolleure Ende Januar erstmals bei großen Radsport- Titelkämpfen eine Starterin der verbotenen Nutzung eines Hilfsmotors überführt. Die UCI hatte erst Anfang des Vorjahres ihren Strafenkatalog um den Punkt «technologischer Betrug» erweitert. Fahrer werden mit sofortiger Disqualifikation, einer anschließenden Sperre von mindestens sechs Monaten und Strafzahlungen belegt.
Um das Problem in den Griff zu bekommen, forderte Eddy Merckx, fünffacher Tour-de-France-Sieger und Mitorganisator der Rundfahrt in Katar, lebenslange Sperren für erwischte «Motordoper».
Worrack machte darauf aufmerksam, dass der Fund bei der 19-jährigen Van Den Driessche nur der sichtbare Teil eines größeren Problemfeldes sei. «Wenn man so einen Motor jetzt bei einer Frau entdeckt hat, dann heißt das, dass das unter den Männern schon früher im Umlauf gewesen sein muss. Man hat nur nichts gefunden», sagte die fünfmalige Weltmeisterin in Doha.