Mailand (rad-net) - Im vergangenen September wurde Elisa Balsamo für manche etwas überraschend Straßen-Weltmeisterin vor der vielfachen Ex-Weltmeisterin Marianne Vos. Doch das soll noch lange nicht das Ende der Fahnenstange für die junge Italienerin sein; sie hat unter anderem die Klassiker im Visier.
«Marianne Vos war ein Idol für mich, als ich jung war, und sie ist es immer noch. Die Tatsache, dass ich sie geschlagen habe, macht dieses Regenbogentrikot noch spezieller», schwärmt Balsamo von ihrer Kontrahentin im Interview mit «Rouleur».
Zur WM sei sie gefahren mit der Hoffnung, eine Medaille zu holen. «Aber ich hätte nie gedacht, dass ich es gewinnen würde. Das war auch für mich eine Überraschung», so die 23-Jährige, die auch eine erfolgreiche Fahrerin auf der Bahn ist und dort schon in der U19 Weltmeisterin wurde und in der Elite-Klasse EM-Titel feierte.
Und sie will noch mehr gewinnen und für ihre zukünftigen Ziele sei auch die WM ausschlaggebend gewesen. «Da die Weltmeisterschaft in Belgien eigentlich wie ein Klassikerrennen war, ist mir klar geworden, dass ich bei den Frühjahrsklassikern gut abschneiden kann. Es ist ein Traum, einen Klassiker zu gewinnen», erklärte Balsamo, die neben ihrer Radsportprofikarriere auch moderne und zeitgenössische Literaturwissenschaft, Geschichte, Kunstgeschichte, Linguistik und Philologie studiert.
Für 2022 wechselte sie von Valcar-Travel & Service zu Trek-Segafredo und hat dort mit Zeitfahr-Weltmeisterin Ellen van Dijk, Elizabeth Deignan und Elisa Longo Borghini für ihre Ziele ganz starke und erfahrene Fahrerinnen an ihrer Seite. «Ich bin erst 23, also gibt es viel zu lernen von diesen Champions, die so viel Erfahrung haben. Ich weiß, dass sie mir viel beibringen können.»