Cali (rad-net) - Am zweiten Tag der Bahn-Weltmeisterschaften in Cali konnte Miriam Welte ihren zweiten Weltmeistertitel feiern. Nachdem die 27-Jährige zum Auftakt im Teamsprint Gold zusammen mit Kristina Vogel holte, feierte sie nun den Sieg im 500-Meter-Zeitfahren und damit auch ihren ersten Einzeltitel. Welte gewann mit einer Fahrzeit von 33,451 Sekunden vor der Australierin Anna Meares (33,548) und Anastasiia Voinova aus Russland (33,789).
«Das ist einfach ein Traum», jubelte Welte. Im Teamsprint lief es schon genial, aber das hier ist mein erster Einzeltitel. Ich wollte unbedingt gewinnen und habe es geschafft. Dabei war mein Lauf gar nicht perfekt. Nach der ersten Kurve machte ich einen Schlenker, habe aber gar nicht darüber nachgedacht, sondern bin einfach gefahren. Jetzt fahre ich auch noch den Sprint, mal sehen, was da so geht.» Auch Bundestrainer Detlef Uibel zeigte sich erfreut: «Miriams Erfolg ist großartig. Sie hat gezeigt, dass sie in ihrer Paradedisziplin die Beste ist.»
Im Keirin gingen die deutschen Männer entgegen ihrer Erwartungen leer aus. Joachim Eilers und Maximilian Levy hatten sich über die Hoffnungsläufe für das Halbfinale und schließlich auch das Finale qualifiziert. Hier verpasste Eilers als Vierter knapp eine Medaille, während Levy nach einem Sturz, bei dem er sich das Schlüsselbein brach, das Ziel nicht erreichte. Tobias Wächter war in den Hoffnungsläufen ausgeschieden. Der Sieg ging an den Franzosen Francois Pervis vor Fabian Hernando Puerta Zapata aus Kolumbien und Matthijs Buchli aus den Niederlanden.
Im Scratch der Männer belegte Maximilian Beyer einen guten sechsten Platz, während der Sieg an den Russen Ivan Kovalev vor Martyn Irvine aus Irland und King Log Cheung aus Hongkong ging. Das Spitzentrio konnte gegenüber dem Rest des Feldes einen Rundengewinn herausfahren und machte so im finalen Sprint den Sieg unter sich aus.
In der Mannschaftsverfolgung der Frauen reichte es für die deutschen Starterinnen nur zu einem achten Rang. Stephanie Pohl, Mieke Kröger, Lisa Küllmer und Gudrun Stock fuhren eine Zeit von 4:43,279 Minuten über die 4000 Meter. Im Finale um den Sieg wurden die Britinnen Laura Trott, Katie Archibald, Elinor Barker und Joanna Rowsell ihrer Favoritenrolle gerecht und gewannen nach 4:28,587 Minuten vor dem Quartett aus Kanada (4:30,721). Platz drei ging an Australien (4:31,604) im kleinen Finale gegen Polen. «Wir hatten eine sehr junge Mannschaft am Start, daher bin ich mit ihrem Lauf sehr zufrieden. Sie haben phantastisch harmoniert, darauf können wir aufbauen. Ich hoffe, dass sich mit Blick auf Rio 2016 weitere Fahrerinnen für die Verfolgung empfehlen», so Frauen-Bundestrainer André Korff.
Nils Schomber fuhr in der Einerverfolgung der Männer auf den elften Platz mit 4:28,244 Minuten. Gold ging an Alexander Edmondson aus Australien mit 4:22,582 Minuten, der sich in einem relativ knappen Finale gegen den Schweizer Stefan Kueng (4:22,995) durchsetzte. Bronze holte sich der Neuseeländer Marc Ryan gegen Ryan Mullen aus Irland.