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23.07.2009 09:07
Weltcup Mountainbike: Kanada-Start mit Kurschat aber ohne Spitz

Mont Sainte Anne (rad-net) - Während Wolfram Kurschat am Sonntag beim fünften von acht Weltcup-Rennen der Saison im kanadischen Mont Sainte Anne seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung der Mountainbike-Weltserie verteidigen will verzichtet Olympiasiegerin Sabine Spitz auf ihren Start. Kurschat hat sich für die zweite Saisonhälfte zum Ziel gesetzt, seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung zu verteidigen und eins der Weltcuprennen zu gewinnen. «Wenn man ehrlich ist, dann besteht kaum noch eine Chance Julien Absalon von Rang eins zu verdrängen», so Kurschat. Der Franzose hat 950 Punkte auf dem Konto, während der Neustädter Kurschat 625 Zähler.

Auch ein Platz in den Top-Drei ist allerdings ein hohes Ziel. Seit Einführung des Weltcups ist noch keinem deutschen Mann gelungen, sich am Ende der Saison unter den besten drei Fahrern zu halten. Hinter sich weiß Kurschat derzeit gleich eine Schar von Verfolgern, die ihn noch verdrängen können. Der Südafrikaner Burry Stander (580), Jean-Christophe Péraud (550) und Ralph Näf (500) liegen alle noch aussichtsreich im Rennen.

Das Ziel, einen Lauf zu gewinnen, was seit Mike Kluge 1993 auch keinem Deutschen mehr gelungen ist, glaubt Kurschat aber im September in Champéry in der Schweiz oder im österreichischen Schladming am ehesten umsetzen zu können. In Mont Sainte Anne erwartet die weltbesten Mountainbiker zwar ein 5,8 Kilometer langer Kurs mit schweren Anstiegen, aber auch komplizierte Singletrails, die Kurschats Konkurrenten eher bevorzugen. Überdies sind Regenfälle vorhergesagt, also Bedingungen, die Kurschat nicht besonders mag.

Allerdings konnte er bei den Deutschen Meisterschaften in St. Märgen seine Schwäche eindrucksvoll kaschieren. Er kurbelte am Berg so stark, dass das beim Vizemeister Moritz Milatz eine nachdenkliche Miene hinterließ. «Bin ich jetzt so schwach, oder ist er so stark», fragte Milatz. Am Sonntag (Start 20:30 MESZ) wird er es genauer wissen. Wenn er seine Form aus dem Frühjahr bestätigen kann, darf man auch den Freiburger in den Top-Ten erwarten. Da würde auch Jochen Käß gerne hin. Für den Schwaben wäre das allerdings eine Premiere. Mit einem Platz unter den besten 15 wäre aber Platz 18 im Gesamtklassement auch zu bestätigen.

Sabine Spitz hat ihre Platzierung für Kanada abgeschrieben. «Es war eine schwierige Entscheidung, aber mein Fokus richtet sich auf die WM», hat die Olympiasiegerin getwittert. Ihre Aussichten auf den Gesamtsieg waren nach den gesundheitlichen Problemen im Frühjahr ohnehin auf ein Minimum gesunken.

So führt Adelheid Morath die weibliche Delegation aus Deutschland an. Die Vizemeisterin hat aus der DM am vergangenen Sonntag Selbstvertrauen geschöpft und will da anknüpfen, wo sie 2006 in Mont Sainte Anne schon einmal gelandet war. Damals war sie 17. und verbuchte eines ihrer besten Weltcup-Resultate. Vielleicht ist sogar mehr möglich, denn bei den Damen lassen einige europäische Topfahrerinnen die Reise nach Übersee aus. Die DM-Dritte Hanna Klein hofft an der kanadischen Ostküste (Start 17:15 MESZ) auf ein ähnliches Resultat wie in Houffalize, als sie 20. war.

Im Kampf um den Gesamtsieg liegt die Spanierin Marga Fullana ähnlich klar vorne wie Absalon bei den Männern. Die Weltmeisterin hat 850 Punkte, dahinter folgen Elisabeth Osl mit 660 Zählern und Lene Byberg mit 565 Punkten schon mit gehörigem Abstand.

Zuvor gehen die Wettbewerbe in den Speed-Disziplinen über die Bühne. Im Four-Cross (So, 1:00 MESZ) versuchen Johannes Fischbach und Guido Tschugg ihre bisherigen Ergebnisse zu steigern. Ins Finale der besten Vier haben sie es an den fünf vorherigen Stationen noch nicht geschafft. Dass sie nur auf Rang zwölf und 13 in der Gesamtwertung liegen, ist für das Duo schon eine kleine Enttäuschung. Im vergangenen Jahr waren sie noch Zweiter und Achter. Im Downhill (Sa, 19:15 MESZ) steht der, in den USA lebende, Jürgen Beneke als einziger Deutscher auf der Startliste. Beneke ist übrigens der einzige deutsche Mann, der im Bereich Mountainbike jemals eine Weltcup-Gesamtwertung für sich entscheiden konnte. Das allerdings schon 16 Jahre zurück. Erhard Goller

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