Houffalize (rad-net) - Wolfram Kurschat strebt beim dritten Weltcup-Rennen der Mountainbiker in diesem Jahr einen weiteren Podestplatz an, Sabine Spitz hofft bei der 17. Auflage des Rennens am kommenden Sonntag in Houffalize auf eine Steigerung und den Anschluss an die Weltspitze. Bisher ist Mike Kluge der einzige deutsche Cross-Country-Biker, dem es gelang ein Weltcup-Rennen zu gewinnen. Nun hat am vergangenen Sonntag Wolfram Kurschat mit seinem zweiten Platz Hoffnungen geweckt, dass diese unerfreulich lange Serie des Nicht-Erfolgs endlich zu Ende geht.
«Mann muss es ja nicht übertreiben», wehrt Wolfram Kurschat ab, um aber gleich hinterher zu schieben, dass er für sich nicht beschlossen hat, seinen Karrierehöhepunkt mit dem zweiten Platz in Offenburg bereits hinter sich zu haben. Indes weiß er die Qualität eines Julien Absalon zu schätzen und verweist überdies darauf, dass «immer was passieren kann». Ein Sturz, ein Defekt macht jegliche Hoffnung schnell zunichte.
Neben Kurschat könnte auch der Deutsche Meister Manuel Fumic in den Top-Ten auftauchen. «Ich will sehen, ob ich das Tempo da schon mitgehen kann», sagt der 27-Jährige. Für Jochen Käß wäre ein erneutes Ergebnis unter den besten 15 ein erfreuliches Resultat. Bei Moritz Milatz hat sich am Montag gezeigt, dass ein Infekt der Grund für seinen Einbruch in Offenburg war. «Ich hoffe ich werde wieder fit bis Sonntag», weiß der Deutsche Vizemeister noch nicht, wie seine Verfassung sein wird.
Nach der persönlichen Enttäuschung beim Heim-Weltcup in Offenburg erwartet Olympiasiegerin Sabine Spitz (Murg-Niederhof) für den Weltcup in Belgien am
Sonntag noch keine Trendwende, hofft aber sich weiter vorne platzieren zu
können, als in Offenburg mit Platz acht und in Südafrika mit Platz elf. „Es wäre
vermessen zu glauben, dass eine Woche später die aktuellen Probleme nicht mehr
vorhanden sind“ zeigt sich die Deutsche Meisterin aber skeptisch. So sieht sie
ihre Zielsetzung für das Traditionsrennen in den Ardennen in einer Platzierung
in den Top Ten, wohl wissend, dass für den Gesamtweltcup nur eine Platzierung
auf dem Podium sie wirklich weiter bringen würde. „Ich kann es nicht erzwingen.
Der Gesamtweltcup ist ein Ziel von mir, aber vielleicht muss ich dieses Ziel auf
das kommende Jahr verschieben. Allerdings will ich erst nach dem
Halbzeit-Weltcup in Madrid sehen ob ich meine Saisonplanung anpassen muss“
erklärt Sabine ihre aktuelle Situation. So sieht es auch Bundestrainer Frank
Brückner, der in Anbetracht der gesundheitlichen Probleme dem achten Platz von
Offenburg höchsten Respekt zollt. „Wenn man bedenkt wie breit und eng die
Weltspitze ist und man weiß dass etliche Prozent der Leistungsfähigkeit fehlen,
ist das Ergebnis bemerkenswert. Außerdem war sie die klar beste Deutsche
Starterin.“ so seine Analyse.
Die Strecke in den belgischen Ardennen, gilt ohnehin nicht unbedingt als
bevorzugtes Terrain für die Olympiasiegerin. Das hat nicht nur mit der oft
nasskalten Witterung zu tun, sondern auch mit dem Profil der Runde, die durch
eher lange Anstiege geprägt ist. Auch die Startphase mit einem steilen Asphaltberg kommt der Olympiasiegerin nicht entgegen, doch 2005 war sie in Houffalize auch schon Zweite.
„Ich versuche das Beste aus der Situation zu machen und schaue nach vorne“ lässt
die Olympiasiegerin den Kopf nicht hängen.
Offenburg-Siegerin Chengyuan Ren, die 2007 und 2008 in Houffalize gewonnen hat, gilt als Topfavoritin. Von Adelheid Morath und Anja Gradl
kann man sich Plätze unter den besten 20 erhoffen. Den beiden Leichtgewichten
sollte das Profil in den Ardennen liegen.