Bayreuth (dpa/rad-net) - Erneuter Dämpfer für Milram, deutscher Jubel beim niederländischen Team Skil-Shimano: Robert Wagner hat die zweite Etappe der Bayern-Rundfahrt gewonnen und für den ersten deutschen Sieg bei der traditionsreichen Tour quer durch den Freistaat gesorgt.
Nach 201 Kilometern war der 27-Jährige im Massensprint in Bayreuth nicht zu schlagen und gewann vor Leigh Howard (HTC-Columbia), der erneut Zweiter wurde, sich aber auf Grund der Zeitgutschrift von sechs Sekunden die Führung im Gesamtklassement sichern konnte. Platz drei ging an Steffen Radochla aus dem Team Nutrixxion der mit seinem Podiumsplatz zufrieden war. «Das war natürlich eine wirklich schwere Etappe für uns. Der letzte Berg war schon sehr hart, aber zusammen mit Dirk Müller, Sergej Fuchs und Kim Lachmann waren wir immerhin mit vier Fahrern in der ersten Gruppe vertreten. Unsere Mannschaft funktioniert einfach richtig gut», kommentierte Radochla die Fahrt von Viechtach nach Bayreuth. Robert Wagner freute sich riesig über seinen Sieg: «Für mich ist das bisher der größte Sieg und vor allem bin ich sehr stolz, dass ich in Deutschland gewinnen konnte. Es ist die letzte verbleibende deutsche Rundfahrt und da meinen Stempel aufdrücken zu können, das ist natürlich super.»
Lange Gesichter gab es beim Milram-Team, das trotz Abwesenheit von Vorjahressieger Linus Gerdemann erneut auf den Gesamtsieg hofft. Kapitän Gerald Ciolek hatte bei der Sprintankunft, die vom Sturz mehrerer Fahrer überschattet wurde, keine Chance und wurde einen Tag nach seinem vierten Platz nur Neunter.
«Wir haben an der letzten Bergwertung des Tages das Tempo gemacht und das Hauptfeld wie geplant auseinander gefahren», meinte Ralf Grabsch, der das Team Milram in Bayern als Sportlicher Leiter betreut. «Dadurch hatten wir die meisten Sprinter abgeschüttelt. Leider ist das Feld auf den folgenden Kilometern doch noch zusammengefahren. Im Finale haben wir erneut das Tempo bestimmt und den Massensprint forciert.»
Am zweiten Tag der diesjährigen Tour quer durch den Freistaat mussten die noch 122 Fahrer auf der längsten Etappe hügeliges Terrain bewältigen. Früh setzten sich drei Fahrer vom Feld ab und fuhren einen Vorsprung von bis zu vier Minuten heraus. Doch anders als am Auftakttag, als erst auf dem letzten Drücker zwei Ausreißer gestellt werden konnten, blieb das Hauptfeld diesmal auf Tuchfühlung und ließ das Führungstrio nicht aus den Augen.
Die dritte Etappe führt über 177 Kilometer von Bayreuth nach Hersbruck. Das möglicherweise vorentscheidende Einzelzeitfahren steigt am 29. Mai im oberpfälzischen Berching. Zielort der 31. Bayern-Rundfahrt ist einen Tag später Fürstenfeldbruck.