Arinsal (rad-net) - Auf der ersten Bergetappe der Vuelta a España hat Remco Evenepoel seine Ambitionen unterstrichen. Der Soudal-Quick Step-Profi gewann das 158,5 Kilometer lange Steilstück von Súria nach Arinsal in Andorra und übernahm Rot. Im Ziel erlebte der Belgier allerdings einen Schreckmoment, als er stürzte.
Es dauerte eine Weile, bis die Ausreißergruppes Tages stand. Dann lagen allerdings elf Fahrer - unter ihnen mit Lennard Kämna (Bora-hansgrohe) und Jasha Sütterlin (Bahrain-Victorious) zwei deutsche Profis - an der Spitze. Schnell hatte die Gruppe fünf Minuten Vorsprung.
Mit einem Vorsprung von noch gut zwei Minuten ging die Gruppe dann auch noch in den 19,8 Kilometer langen Coll d'Ordino, doch dort explodierte sie völlig. Kämna setzte sich mit vier weiteren Fahrern ab, kurz darauf verkleinerte sich die Gruppe auf Kämna, Damiano Caruso (Bahrain-Victorious) und Eduardo Sepulveda (LottoDstny). Im Hauptfeld wurde unterdessen auch Gas gegeben, auch die Favoriten zeigte sich vorne, wodurch es sich erheblich dezimierte.
Auf der Abfahrt konnten Kämna und Caruso Sepulveda abhängen und starteten zu zwei in den sieben Kilometer langen Schlussanstieg hinauf nach Arinsal. Dort beschleunigte Kämna frühzeitig, konnte Caruso aber trotz mehrerer Antritte nicht abschütteln. Bei den Favoriten wurde der Berg verhalten angegangen. Erst vier Kilometer vor dem Ziel erhöhte das UAE-Team Emirates das Tempo. Dadurch schmolz auch der Vorsprung der beiden Ausreißer rapide. Dies war das Signal für Kämna, noch einmal zu attackieren. Zwar konnte er sich dieses Mal absetzen, aber die Favoriten saßen ihm schon im Nacken und stellten Kämna auf dem letzten Kilometer.
Rund 15 Fahrer spurteten am Ende um den Sieg. Evenepoel eröffnete den Sprint mit Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) am Hinterrad, doch der Däne konnte nicht mehr vorbeiziehen und wurde Zweiter. Platz drei belegte Juan Ayuso (UAE-Team Emirates). Kämna kam als 20. ins Ziel. Doch kaum hatte Evenepoel seinen Sieg gefeiert, kollidierte er hinter der Ziellinie mit einer Person, stürzte und erlitt eine Platzwunde am Kopf.
In der Gesamtwertung liegt Evenepoel nun fünf Sekunden vor Enric Mas (Movistar), der der Tagessechster wurde. Mit elf Sekunden Rückstand folgt der Tagessiebte Lenny Martinez (Groupama-FDJ) auf dem dritten Rang.