Waregem (rad-net) - Bei Dwars door Vlaanderen hat Marianne Vos ihren 250. Profisieg auf der Straße eingefahren. Bei dem belgischen Klassiker war die 36-jährige Niederländerin allerdings das erste Mal erfolgreich.
Vos verfügt über eine Erfolgsbilanz, die unter anderem drei Weltmeistertitel auf der Straße, Olympiagold, mehrfache Siege beim Flèche Wallonne, bei der Trofeo Alfredo Binda und der Ronde van Drenthe, einen Sieg bei der Flandern-Rundfahrt sowie 32 Giro d'Italia-Etappensiege umfasst - sowie eine scheinbar endlose Liste weiterer begehrter Siege. Bei Dwars door Vlaanderen war Vos vergangenes Jahr als Dritte schon nah am Sieg, dieses Mal klappte es, dass sie als Erste den Zielstrich überquerte.
«Es ist immer schön, zum ersten Mal ein Rennen zu gewinnen», sagte Vos. «Zu Beginn des Frühlings hätte ich nicht zu träumen gewagt, dass ich so in die Saison starten würde. Dass ich jetzt schon zwei Siege habe, ist auf jeden Fall etwas ganz Besonderes.» Am Wochenende zuvor hatte sie schon beim Omloop Het Nieuwsblad triumphiert.
Vos, die ihre Saison 2023 wegen einer Operation an der Beckenarterie vorzeitig beendete, feierte ihren 250. Straßensieg in einem Rennen, bei dem «alles Mögliche passierte». Bei den Männern kam es zu einem Unfall zwischen zwei Begleitfahrzeugen, der zu einer Unterbrechung und Verkürzung des Frauenrennens führte. Vos konnte sich dann im Finale mit Shirin van Anrooij (Lidl-Trek) absetzen und bezwang die junge Niederländerin im Zweiersprint. «Shirin ist eine unglaublich starke Fahrerin und wenn sie beschleunigt, sollte man nicht zu lange zögern», sagte Vos. «Im Sprint habe ich versucht, sie zu überraschen und dann hieß es zu sprinten mit allem, was noch übrig war. Zum Glück hat es gut geklappt.»
Auch Van Anrooij ist als junge Fahrerin schon sehr erfolgreich, wurde 2023 mit 21 Jahren unter anderem U23-Weltmeisterin im Cyclo-Cross, U23-Vize-Weltmeisterin auf der Straße und gewann im selben Jahr die Trofeo Binda. Vos holte sich aber bereits mit 19 Jahren ihren ersten WM-Titel auf der Straße - in der Elite-Klasse wohlbemerkt. Nun überquerte sie zum 250. Mal als Erste den Zielstrich. «Das ist eine Zahl, an die man zu Beginn der Karriere nicht zu denken wagt», sagte Vos über ihren 250. Sieg. «Im Laufe der Jahre kann man viele Erinnerungen an verschiedene Höhen und Tiefen sammeln und dann ist das auf jeden Fall ein sehr schönes Highlight.»
Und trotz der zahlreichen Höhepunkte, die Marianne Vos bislang erlebte, wird sie nicht müde, weiterhin gewinnen zu wollen. Als nächstes stehen die Flandern-Rundfahrt sowie Paris-Roubaix in ihrem Kalender.
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