Hagen (rad-net) - Der Kampf der beiden deutschen Sprinter Marcel Kittel und Andre Greipel um die Führungsrolle bei der Weltmeisterschaft in Doha ist zurzeit eines der bestimmenden Themen im deutschen Radsport. Doch auch die Italiener stehen vor einer schwierigen Entscheidung.
Mit Giacomo Nizzolo (Trek-Segafredo) und Elia Viviani (Team Sky) haben auch sie zwei endschnelle Männer in ihren Reihen, die ihre gute Form in diesem Jahr bereits unter Beweis gestellt haben. Viviani zuletzt bei den Olympischen Spielen in Rio, als er Gold im Omnium holte, und Nizzolo bei den Italienischen Meisterschaften Ende Juni, als er sich erstmals den Titel sicherte.
Anders als Greipel und Kittel, die die alleinige Kapitänsrolle im deutschen Team beanspruchen, sieht Nizzolo kein Problem in einer Doppelführung: «Ich denke, es ist kein Problem, wenn wir in Katar zwei Teamleader haben, das ist klar. Aber das muss unser Nationaltrainer Davide Cassani entscheiden. Ich möchte nur sicher gehen, dass ich bereit bin und ich bin mir sicher, dass Elia auch bereit sein wird. Wir sind sehr ambitioniert und trainieren beide akribisch.»
Viviani hat neben seinem Olympiasieg ein weiteres starkes Argument auf seiner Seite: Der 27-Jährige konnte Ende März die zweite Etappe der drei Tage von de Panne gewinnen – vor Marcel Kittel. Damit ist er einer der wenigen Sprinter, die Kittel in diesem Jahr überhaupt im direkten Duell bezwingen konnten. Dies war Nizzolo beim Giro d’Italia im Mai trotz mehrerer Gelegenheiten nicht gelungen.
Auch die Italiener haben sich aufgrund des bergigen Streckenverlaufs bei der diesjährigen Spanienrundfahrt die kleineren Rundfahrten zur WM-Vorbereitung ausgesucht. Besonders bei der Tour of Britain (2.1) vom 4. bis zum 11. September wird es ein erstes Kräftemessen der Sprintelite geben. Neben Viviani und Nizzolo sind auch André Greipel und der Ex-Weltmeister Mark Cavendish gemeldet.
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