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Tadej Pogacar (re.) konnte Jonas Vingegaard gestern am Puy de Dôme einige Sekunden abnehmen. Foto: Pool Bernard Papon/Belga/dpa
10.07.2023 09:26
Vingegaard gegen Pogacar: Das Sekundenrennen der Überflieger

Clermont-Ferrand (dpa) - Nach dem Schlagabtausch auf dem Puy de Dôme trennen den Führenden Jonas Vingegaard und Verfolger Tadej Pogacar nur 17 Sekunden. Der Leistungsunterschied der beiden Überflieger ist so marginal, dass es wohl eine der knappsten Entscheidungen bei einer Tour de France geben wird. Manchmal übernahm der Sieger erst am letzten Tag das Gelbe Trikot.

8 Sekunden - Greg LeMond gegen Laurent Fignon:
Der Franzose Fignon ging 1989 mit einem Vorsprung von 50 Sekunden und wehenden blonden Haaren in das abschließende Einzelzeitfahren nach Paris. LeMond nutzte die technischen Möglichkeiten voll aus, trug einen Zeitfahrhelm und montierte einen Triathlonaufsatz auf den Lenker. Am Ende der 26,5 Kilometer gewann er als einziger Amerikaner die Tour - mit dem noch heute knappsten Vorsprung der Geschichte.

23 Sekunden - Alberto Contador gegen Cadel Evans:
Die Tour 2007 stand im Zeichen des Dopingskandals um den Führenden Michael Rasmussen. Contador hatte das Gelbe Trikot nach dem Ausschluss des Dänen übernommen und war wenige Tage später mit 1:50 Minuten in das entscheidende Zeitfahren gegangen. Am Ende lag Contador nur 23 Sekunden vor Evans.

38 Sekunden - Jan Janssen gegen Herman Van Springel:
Auch 1968 fiel die Entscheidung erst auf der letzten Etappe, einem Zeitfahren über stattliche 55 Kilometer nach Paris. Am Morgen des Tages war übrigens noch eine 136 Kilometer lange Etappe bewältigt worden - es waren halt andere Zeiten. Van Springel ging mit 16 Sekunden Vorsprung vor Janssen auf die Strecke, doch der Niederländer war dort 54 Sekunden schneller als der Belgier und gewann die Tour.

39 Sekunden - Alberto Contador gegen Andy Schleck:
In den heutigen Siegerlisten existiert dieses Ergebnis nicht mehr. Weil Contador in einer während der Tour genommenen Dopingprobe Clenbuterol nachgewiesen wurde, strich man den Spanier und ernannte den Luxemburger Schleck zum Sieger. Schon während des Rennens hatte das Duell für eine heftige Kontroverse gesorgt. Contador hatte Schleck auf der 15. Etappe am Port de Bales attackiert, als der ein Problem mit seiner Kette hatte - ein Verstoß gegen ein ungeschriebenes Gesetz im Radsport. Contador gewann die Etappe mit jenen 39 Sekunden Vorsprung, die zum Triumph in Paris reichten - aber nicht zum Tour-Sieg.

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