Yoengam (dpa) - Nach den erschütternden Enthüllungen der Doping-Praktiken von Lance Armstrong und seinem ehemaligen Radrennstall US-Postal hat auch Formel-1-Doppelweltmeister Sebastian Vettel enttäuscht reagiert.
«Ich glaube, Lance Armstrong ist vielen Leuten ein Begriff. Gerade im Radsport aber auch sonst auf der Welt. Im Nachhinein in der Hinsicht enttäuscht zu werden, ist natürlich sehr, sehr schade», sagte der 25 Jahre alte Heppenheimer in Suzuka. Allerdings wollte sich Vettel erstmal auch ein genaueres Bild machen von den Veröffentlichungen durch die Amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA.
Vettel war mit seiner Einschätzung nicht alleine. «Ich liebe das Radfahren», sagte WM-Spitzenreiter Fernando Alonso, der selbst schon bei Zeitfahren angetreten ist: «Lance war so etwas wie ein Idol für viele von uns.» Vettels Red-Bull-Teamkollege Mark Webber meinte: «Es ist enttäuschend.» Aber es sei gut, dass man versuche, den Sport zu reinigen. Das sei eine gute Botschaft: «Wir kommen und kriegen dich.»
Nur Rekordweltmeister Michael Schumacher wollte sich mit dem Blick zurück nicht anfreunden. «Sportler haben eine andere Sicht auf solche Dinge. Eine Sportart findet immer zu einem bestimmten Zeitpunkt unter bestimmten Umständen statt», meinte der 41-Jährige. Man könne das gut oder schlecht finden. «Aber zehn Jahre später mit dem heutigen Wissen über Dinge zu urteilen, die eben zehn Jahre her sind, halte ich nicht für gut. Ich kann auch nicht hingehen und meine Rennen von vor zehn Jahren kommentieren und sagen: das habe ich falsch gemacht und das war schlecht.» Er glaube nicht, dass das zielführend sei, meinte Schumacher.