Frankfurt (rad-net) - Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) fordert von der Bundesregierung und Ländern mehr Druck auf Städte und Gemeinden, damit die Vorgaben der Straßenverkehrsordnung für Radwege umgesetzt werden. «Gerade der Altbestand vieler innerörtlicher Radwege ist in Qualität und Sicherheit erbärmlich. Dazu kommt eine oft unverständliche Regelungswut der örtlichen Behörden. Die Radwegbenutzungspflicht und die daraus resultierenden Probleme sind Dauerthema in der Radfahrszene», so der BDR-Verkehrsbeauftragte Bruno Liebermann. «Gerade, weil an unzulänglich ausgestatteten Radwegen und Radwegführungen die meisten der verunfallten Radfahrer zu Schaden kommen, wünscht sich der BDR eine deutliche Aufforderung zur Abstellung der erkannten Mängel und Sicherheitsdefizite gewünscht.»
Außerdem liege es eigentlich auf der Hand die eigenen Vorschriften zur Anwendung zu bringen und zu prüfen, ob die Benutzungspflicht für unzulänglich ausgestattete Radwege und Radwegführungen aufgehoben werden müsste. Es sei nach Liebermann sogar davon auszugehen, dass die meisten der unzulänglichen Radwege und Radwegführungen an Straßen liegen, die keine hohe Verkehrsbelastung und -bedeutung haben. Damit sei eine Aufhebung der Benutzungspflicht dort möglich.
Der Spitzenverband begrüßt die Verbesserung der Qualität der Radwege beim Neubau und befürwortet und unterstützt die Maßnahmen zur vermehrten Anordnung von Schutzstreifen und Fahrradstraßen. Große Erwartungen setzt der BDR auch in die Umsetzung des Regelwerkes «Empfehlungen für Radverkehrsanlagen 2010» und der neuen Philosophie für den Straßenbau, nämlich Straßen von außen nach innen zu planen. Schlechte und regelwidrige Radwege sollten dann der Vergangenheit angehören.
In seiner Stellungnahme gegenüber dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung weist Liebermann auch auf die Arbeit in den Vereinen und Verbänden hin: «Der Bund Deutscher Radfahrer gewährleistet durch seine Mitglieder und Trainer im Nachwuchsbereich eine gute Verkehrserziehung. Er legt höchsten Wert auf regelkonformes und sicheres Radfahren und ist mit der Nutzung des Radhelmes durch inzwischen fast 100 Prozent der Sportler Vorbild.»