Wien (dpa) - Die Staatsanwaltschaft Wien hat Dopingverfahren gegen drei aktive bzw. ehemalige Sportler eingestellt, der frühere Sportmanager Stefan Matschiner muss sich jedoch vor Gericht verantworten.
Zunächst waren die Ermittlungen gegen den ehemaligen Radprofi Bernhard Kohl, den dänischen Radprofi Michael Rasmussen und den inzwischen zurückgetretenen Langlauf-Olympiasieger Christian Hoffmann fallengelassen worden. Das bestätigte Behördensprecher Thomas Vecsey der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Damit ist klar, dass für Kohl, Rasmussen und Hoffmann die Causa Blutdoping keine strafrechtlichen Folgen haben wird.
Für die Anklagebehörde steht außer Frage, dass sich die drei Sportler finanziell am Erwerb einer Blutzentrifuge durch den Sportmanager Stefan Matschiner beteiligt haben, die dieser zum Zweck des Blutdopings betrieben haben soll. Kohl hatte bereits im März 2009 zugegeben, 20 000 Euro für die Anschaffung der Zentrifuge bezahlt zu haben.
Verdachtsmomente, wonach das Gerät nach Inkrafttreten des Anti- Doping-Gesetzes im August 2008 mit Wissen von Kohl, Rasmussen und Hoffmann auch von weiteren Sportlern gegen Bezahlung genutzt worden sein soll, ließen sich allerdings nicht erhärten. Das hätte dem Trio als Beteiligung am Blutdoping ausgelegt werden können.
Matschiner muss sich jedoch als «Dopingsünder» verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Oberösterreicher Verstöße gegen das Anti-Doping-Gesetz und das Arzneimittelgesetz vor. Matschiner soll Blutdoping mittels einer eigens dafür angeschafften Blutzentrifuge ermöglicht haben. Die Zentrifuge soll von Kohl und Rasmussen sowie Hoffmann mitfinanziert worden sein. Matschiner soll zudem Sportler jahrelang mit illegalen Präparaten versorgt haben.