Schonach (rad-net) - Zweiter Tages-Sieg für Bulls, weiter Doppelführung für Centurion-Vaude. Simon Stiebjahn hat bei der 10. Auflage der Vaude Trans-Schwarzwald im Sprint einer dreiköpfigen Spitzengruppe vor Markus Kaufmann und Daniel Geismayr den Etappensieg gefeiert. Geismayr führt nach der dritten Etappe von Grafenhausen nach Schonach weiterhin in der Gesamtwertung, genauso wie Sabine Spitz, die ihren dritten Etappensieg feierte und dabei Ann-Katrin Hellstern (BQ Cycling) erneut 4:51 Minuten abnahm.
Die Top Drei in der Gesamtwertung erreichten nach 86 Kilometern gemeinsam das Ziel und unterstrichen damit ihre Positionen. Simon Stiebjahn gelang auf heimischem Terrain der Etappensieg, obschon er sich vor allem darauf konzentrieren wollte, seinen dritten Gesamtrang zu verteidigen. «Es war schon ein Vorteil, dass ich hier alles genau kenne. Ich wusste genau wie lange ich mich an einem Anstieg noch quälen muss und wie ich mir das einteile», sagte Stiebjahn, der in Langenordnach, einem Ortsteil von Titisee-Neustadt, lebt. „Und wenn es die Chance zum Etappensieg gibt, will ich sie auch nutzen.»
An diesem dritten von fünf Tagen habe er erst seine Marathon- und dann seine Sprint-Qualitäten benötigt. Teamkollege Karl Platt war bereits am ersten Berg einen strammen Rhythmus gefahren, um die Gruppe etwas kleiner zu machen. So waren es nach 20 Kilometer nur noch rund 25 Fahrer, die Anschluss gehalten hatte. Stiebjahn selbst hatte mit seiner Streckenkenntnis nach rund 55 Kilometer das Tempo verschärft und an einem steilen Anstieg bei Neukirch flog die Spitzengruppe auseinander. Der Pole Adrian Brzozka kam noch mal kurz zurück, musste dann aber auch kapitulieren. So entstand eine Drei-zu-Eins-Situation zugunsten von Centurion-Vaude.
Markus Kaufmann griff am letzten längeren Anstieg, etwa sieben Kilometer vor dem Ziel an. Doch Stiebjahn war in der Lage dran zu bleiben, genauso wie Geismayr. Doch dessen Teamkollegen Jochen Käß kostete das den Anschluss. Gut für Stiebjahn, denn er konnte damit seinen Vorsprung auf den Transalp-Sieger um weitere 50 Sekunden erhöhen und seinen dritten Rang in der Gesamtwertung mit jetzt 5:37 Minuten Vorsprung festigen.
Der andere Transalp-Sieger attackierte zwei Kilometer vor dem Ziel erneut. Stiebjahn blieb aber am Hinterrad und dann packte der Deutsche Sprint-Meister in Schonach seine Spezialfähigkeit aus und gewann die Etappe knapp vor Kaufmann und Geismayr, der weiterhin mit zwei Sekunden Vorsprung auf Kaufmann das orang-weiße Leaderjersey trägt. Stiebjahn liegt 2:07 Minuten zurück.
Bei den Damen durfte Ann-Katrin Hellstern nur bis etwa Kilometer 22 an einem Etappensieg schnuppern. Knapp 20 Sekunden Vorsprung auf Sabine Spitz hatte sie zwischenzeitlich herausgefahren, nachdem es am Anfang von Grafenhausen 250 Höhenmeter nach oben gegangen war. Doch bis zur ersten Verpflegungszone konnte die Marathon-Europameisterin die Lücke wieder schließen und am Ende waren die Kräfteverhältnisse wie gehabt.
Spitz gewann die Etappe mit 4:51 Minuten Vorsprung auf Hellstern, die ihrerseits 6:35 Minuten Differenz auf Hanka Kupfernagel aufwies. Die vielfache Straßen- und Cross-Weltmeisterin konnte Vorjahres-Siegerin Hielke Elferink distanzieren und den dritten Platz auf dem Podest erobern. Damit schob sich Kupfernagel auch in der Gesamtwertung auf Rang drei.