Namur (rad-net) - Michael Vanthourenhout hat etwas überraschend, aber verdient, in Namur eines der prestigeträchtigstes Weltcuprennen im Cross-Kalender gewonnen. Der Belgier von Pauwels Sauzen-Bingoal erlaubte sich auf dem selektiven und matschigen Kurs die wenigsten Fehler und fuhr einen Solosieg ein.
Zu Beginn des Rennens war es Toon Aerts (Trek-Baloise Lions), der sich besonders stark präsentierte. Während sich alle Favoriten vorne sammelten, setzte er sich ab und holte immer mehr Vorsprung heraus. Hinter ihm bildete sich eine dreiköpfige Verfolgergruppe mit Vanthourenhout, Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) und Quinten Hermans (Tormans-Circus). Doch nach einem Strauchler fiel Hermans aus der Gruppe, sodass nur noch Pidcock und Vanthourenhout hinter Aerts lagen.
Zur Rennhälfte des acht Runden langen Rennens schüttelte Pidcock Vanthourenhout ab und kam Pidcock immer näher. Just in dem Moment erlitt Aerts jedoch einen Vorderraddefekt und musste Pidcock als auch Vanthourenhout ziehen lassen, konnte aber immerhin den dritten Rang verteidigen.
In der sechsten Runde, Pidcock lag immer noch mit kleinem Abstand vor Vanthourenhout, stürzte der Brite am Schräghang, was der spätere Sieger dazu nutzte, um vorbeizuziehen. Pidcock blieb in Schlagweite, aber Vanthourenhout hatte noch genug Kraft, um weiter zuzulegen und seinen Vorsprung auszubauen. Spätestens nach einem zweiten Sturz von Pidcock war klar, dass der Sieg in Namur wohl an Michael Vanthourenhout gehen würde und er ließ sich auch nicht von einem Kettenklemmer und einer Rutschpartie am Schräghang aufhalten.
Mit 36 Sekunden Vorsprung holte der 28-Jährige vor Tom Pidcock seinen ersten Weltcupsieg seit November 2020, damals gewann er in Tabor (Tschechien). Toon Aerts wurde mit 51 Sekunden Rückstand Dritter.
Der Deutsche Meister Marcel Meisen verpasste die Top Ten nur knapp. Der 32-Jährige lag lange im Kampf um Platz zehn mit dem Franzosen Joshua Dubau gleichauf, musste in der letzten Runde ihn und den Schweizer Timon Rüegg aber ziehen lassen und wurde mit 3:03 Minuten Rückstand Elfter. Damit konnte er seine zuletzt guten Weltcup-Ergebnisse erneut bestätigen.