Lille (rad-net) - Mathieu van der Poel will am morgigen Mittwoch ins Gelbe Trikot der Tour de France fahren. Der Niederländer gab gestern am ersten Ruhetag der Frankreich-Rundfahrt bekannt, dass die anstehende Paris-Roubaix-Etappe genau der richtige Rennabschnitt für ihn sei, um Zeit gutzumachen und die Führung bei dem Rennen zu übernehmen.
«Ich hoffe übermorgen auf die Roubaix-Etappe», verkündete Van der Poel gestern gegenüber «Sporza». «Ich hoffe, dass ich jetzt meine guten Beine finde. Ob ich mir die Kopfsteinpflaster-Etappe zum Ziel gesetzt habe? Das ist viel gesagt, aber es müsste mir liegen, und ich kann dort meine Chance nutzen.»
Zurzeit liegt der 27-Jährige von Team Alpecin-Deceuninck 20 Sekunden hinter dem Gesamtführenden Wout van Aert (Jumbo-Visma) auf Platz fünf im Gesamtklassement. Dieser hatte bereits bekanntgegeben, die Gesamtführung bis mindestens Mittwoch verteidigen zu wollen, wobei ihm auch der Kopfsteinpflaster-Abschnitt – die Tour führt am Mittwoch in elf Sektoren über insgesamt 17 Kilometer Kopfsteinpflaster, wobei vier der fünf letzten Sektoren auch Teil des diesjährigen Paris-Roubaix waren – liegen könnte. «Es ist noch viel möglich für Gelb. Jeder innerhalb einer Minute hat sicherlich eine Chance. Ich versuche sowieso in Ausreißergruppen zu fahren, aber 20 Sekunden auf einer Roubaix-Etappe sind nicht viel», zeigte sich Van der Poel trotzdem zuversichtlich. Beim Eröffnungswochenende in Dänemark sei die Mannschaft für Teamkollege Jasper Philipsen gefahren, doch in Frankreich sei nun alles wieder offen.
«Abgesehen vom Prolog waren wir für Jasper Philipsen in Dänemark. Das war so vereinbart», erklärte der amtierende Sieger der Flandern-Rundfahrt. Für die kommenden Etappen, besonders Etappe sechs am Donnerstag von Binche nach Longwy, müsse das Team nun aber eine neue Strategie entwickeln: «Das müssen wir uns noch anschauen, denn Jasper hat gestern gezeigt, dass er in Form ist. Wir müssen sehen, wie wir uns am Donnerstag fühlen, und dann werden wir entscheiden.»