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Mathieu van der Poel ist amtierender Weltmeister. Foto: Archiv/Jasper Jacobs/BELGA/dpa
26.03.2024 09:50
Van der Poel: «Ich kann nicht jedes Rennen gewinnen»

Wevelgem (rad-net) - Nach seinem Triumph bei der E3 Saxo Classic war Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) auch für Gent-Wevelgem der große Favorit. Dort musste sich der Weltmeister jedoch im Schlussspurt dem Ex-Weltmeister Mads Pedersen (Lidl-Trek) geschlagen geben und bekannte: «Ich kann nicht jedes Rennen gewinnen.»

Als 85 Kilometer vor dem Ziel der Kemmelberg das erste Mal erreicht wurde, fiel die Vorentscheidung. Dort attackierte Van der Poel und zunächst konnten nur Pedersen und dessen Teamkollege Jonathan Milan dem Weltmeister folgen. Daraus entstand eine siebenköpfige Spitzengruppe, die Van der Poel mit einem weiteren Angriff auf den Ploegstreets auf drei Mann reduzierte. Mit dem Niederländer hielten nur noch Pedersen und Laurence Pithie (Groupama-FDJ) mit.

Bei der letzten Überfahrt des Kemmelsbergs war es jedoch Pedersen, der beschleunigte. Seine Machtdemonstration distanzierte Pithie, während Van der Poel hinterher zugab, dass er sich damit begnügte, einfach an Pedersens Rad zu bleiben. «Ich hatte ein bisschen Probleme», sagte Van der Poel Reportern nach der Siegerehrung. «Meine Beine waren bereits nach der zweiten Überquerung des Kemmelbergs ziemlich müde. Ich habe einfach versucht, dabei zu sein, und beim letzten Mal den Kemmelberg hinauf hatte ich auch große Mühe, das Hinterrad von Mads zu halten. Er war dort wirklich stark, daher wusste ich, dass es im Sprint schwierig werden würde.»

Dennoch arbeiteten beide Profis bis ins Ziel vorbildlich zusammen, bis Van der Poel sich auf dem letzten Kilometer in Pedersens Windschatten aufhielt, in der Hoffnung, doch noch den Sprint für sich entscheiden zu können. Doch Pedersen hielt das Tempo hoch genug, um die Verfolger auf Distanz zu halten, und im darauffolgenden Zweier-Sprint hatte er die größeren Kraftreserven. Van der Poel versuchte, im Sprint gegenzuhalten, bevor er sich wieder in den Sattel setzte und seine Niederlage anerkannte.

Auf die Frage, ob Alpecin-Deceuninck nicht besser für Jasper Philipsen gefahren wäre, sagte Van der Poel: «Irgendwann muss man sich entscheiden. Man weiß nie, wie müde Mads wirklich ist. Und in einer Situation wie dieser, wenn man Weltmeister ist, muss man meiner Meinung nach fahren. Und Jasper hat den Sprint dahinter auch nicht gewonnen. Das lässt sich im Nachhinein immer leicht sagen, aber ich musste es in dieser Situation versuchen.»

Weiter erklärte der 29-Jährige, dass er noch die E3 Saxo Classic, die er nach über 40 Kilometern an der Spitze des Rennens im Alleingang gewann, in den Beinen spürte. «Das Rennen am Freitag war ziemlich anstrengend für mich. Aber Mads ist auch den E3 Prijs gefahren, das ist also keine Entschuldigung. Natürlich hätte ich gerne gewonnen, aber wenn es jemanden gibt, der stärker ist als man elbst, ist es nicht allzu schwer, das zu akzeptieren.»

Dennoch bleibt Mathieu van der Poel der große Favorit für die Flandern-Rundfahrt am kommenden Sonntag und für Paris-Roubaix in der darauffolgenden Woche. Auf Dwars door Vlaanderen, das am kommenden Mittwoch stattfindet, wird der Niederländer verzichten. «Ich brauche ein paar Erholungstage, ich habe wirklich gelitten. Aber ich denke, im Großen und Ganzen kann ich auch mit dem heutigen Tag wieder sehr zufrieden sein. Ich glaube nicht, dass ich jedes Rennen gewinnen kann. Manchmal scheint es so einfach, aber es ist immer schwierig.»


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