Amsterdam (rad-net) - Kurz vor seinem Saisondebüt auf der Straße hat Wout van Aert über seine Ziele für 2022 gesprochen. Der Belgier startet am kommenden Eröffnungswochenende in Belgien in die Saison und erklärte, dort sein Bestes geben zu wollen, aber noch keinen Druck zu haben, gewinnen zu müssen. Omloop Het Nieuwsblad sei vielmehr ein Testlauf, bevor er für die größeren Klassiker im März und April dann seine Bestform erreichen wolle.
«Meine Ziele liegen später im Frühjahr, daher habe ich mich bewusst dafür entschieden, eine wirklich breite Basis zu schaffen», berichtete Van Aert im Interview mit «Wielerflits» von seinen Zielen. «Ich hoffe, dass ich nach den ersten Rennen noch etwas mehr Explosivität habe, so dass ich bei Mailand-San Remo in Bestform bin, und dann möchte ich diese Form bis Paris-Roubaix fortsetzen.»
Omloop Het Nieuwsblad am morgigen Samstag erklärte Van Aert dabei als eine Art Testlauf, um zu schauen, wie er mit seinem neu zusammengestellten Klassikerteam interagieren kann. Dementsprechend verspüre er hier noch keinen Druck, Höchstleistungen erbringen zu müssen: «Omloop ist für uns eher ein Test, um zu sehen, wie wir als Team zusammenarbeiten können. Natürlich wollen wir ein Ergebnis erzielen. Wir starten bei Omloop mit Ehrgeiz, aber absolut nicht mit dem Messer an der Kehle.»
Van Aert war in den vergangenen drei Wochen gemeinsam mit seinen Teamkollegen im Höhentrainingslager auf Teneriffa gewesen. Jumbo-Visma hatte über den Winter die Mannschaft um Van Aert neu zusammengestellt, sodass er in den anstehenden Frühjahrsklassikern mit Tosh van der Sande, Tiesj Benoot, Nathan van Hooydonck, Mike Teunissen und Christophe Laporte auf eine starke Gruppe von Unterstützern zurückgreifen und auf die verschiedenen Strategien von Ineos Grenadiers und Quick Step-Alpha Vinyl reagieren kann. «In den letzten Wochen haben wir auf und neben dem Rad gearbeitet. Wir sind jetzt eine eingeschworene Gruppe, die Taktik ist durchdacht, die Rennen der vergangenen Jahre wurden besprochen und analysiert», erzählte Van Aert weiter von dem Trainingslager und der Vorbereitung auf die anstehenden Rennen des Frühjahrs. «Es geht um mehr als nur darum, einige gute Fahrer für das Team zu gewinnen.»
Insgesamt fühlt sich der Fahrer für die anstehenden Klassiker gut vorbereitet. Im Vergleich zum letzten Jahr, erklärte er, habe sich seine Form über den Winter sehr kontinuierlich entwickelt: «Ich muss [wegen der Cyclo-Cross-Saison, Anm. d. Red.] besonders darauf achten, dass ich mit einer zu schmalen Grundlage nicht zu schnell in Form komme. Deshalb habe ich mich im Trainingslager in Alicante im Januar auf das Ausdauertraining konzentriert und nur ein bisschen Sprinttraining gemacht. In Teneriffa haben wir diese Art von Arbeit vermieden und viel mehr Stunden investiert. Dadurch werde ich mit einer viel besseren Grundkondition an den Start gehen.»
Nach Omloop Het Nieuwsblad am morgigen Samstag wird der 27-Jährige zunächst Kuurne-Brüssel-Kuurne und Strade Bianche auslassen, bevor er am 6. März Paris-Nizza in Angriff nehmen will. Hier sei das Ziel aber nicht der Gesamtsieg, sondern vor allem das Zeitfahren und eventuell ein Etappensieg. Anschließend hat sich Van Aert dann Mailand-San Remo, die E3 Saxo Bank Classic, Gent-Wevelgem, die Flandern-Rundfahrt und schlussendlich Paris-Roubaix als Ziele gesetzt.