Huy (rad-net) - Eine belgische Gruppe von Umweltschützern hat Strafanzeige gegen drei Fahrer, die am Flèche Wallonne letzten Mittwoch teilnahmen, gestellt, da diese während des Rennens ihren Abfall und leere Trinkflaschen in den Straßengraben geworfen hatten.
Laut der belgischen Zeitung «Vers l'Avenir» handelt es sich hier bei um Banjamin Gourgue (Landbouwkrediet), Christopher Froome (Sky) und Blel Kadri (AG2r). Die Fahrer seien anhand der Fernsehbilder indentifiziert worden. Die Umweltschützer werfen den Radprofis vor, dass sie ein schlechtes Vorbild seien, wenn sie ihren Abfall und Essensreste einfach auf die Straße schmissen.
Dass sich die Radsport-Teams bereits Gedanken über den immer wichtiger werdenden Umweltschutz gemacht haben, zeigten zum Ende des letzten Jahres schon die beiden ProTour-Mannschaften Milram und Française des Jeux. So setzt das deutsche Milram-Team seit der neuen Saison auf biologisch abbaubare Trinkflaschen, die sich zersetzen, sobald sich die Flasche in einer mikrobiologischen Umgebung wie ein Komposthaufen oder eine Mülldeponie befindet. Française des Jeux ließ auf eine der Trikottaschen ein grünes Kleeblatt drucken, sie soll für die Verpackung der Rennverpflegung reserviert sein.
Bereits vor gut zwei Jahren unterstützte der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) schon die Broschüre «Green Champions für Sport und Umwelt», die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) herausgegeben wurde. Sie ist ein Leitfaden zu allen relevanten Umweltfragen und gliedert sich in fünf Phasen, von der Bewerbung über Bau, Umbau oder Erweiterung von Sportstätten, die Planung der Veranstaltung, ihre Durchführung und die Nachnutzung.
Eine weitere Idee der Veranstalter ist es, bestimmte Müllsammel-Punkte für die Radprofis auf den Rennstrecken einzurichten, wo sie ihren Abfall loswerden können.
Auch bei der vergangenen Verbandstagung des Württembergischen Radsportverbandes im März wurde der Umwelt-Aspekt nicht außer Acht gelassen. Der Präsident des Landesverbandes Günter Riemer nannte den Umweltschutz als einen seiner Arbeits-Schwerpunkte.