Berlin (dpa) - Der frühere Radstar Jan Ullrich kann die Aufregung um sein Dopinggeständnis nicht verstehen.
«Ich bin überrascht und finde es schade, dass meine Worte wieder für so viel Wirbel sorgen. Gerade jetzt, eine Woche vor der Tour, sollten die deutschen Radfahrer im Mittelpunkt stehen, die in Frankreich um Etappensiege kämpfen wollen. Im Grunde habe ich nur in anderen Worten das wiederholt, was ich schon vor einem Jahr gesagt habe und wofür ich auch verurteilt worden bin», sagte der Tour-de-France-Sieger von 1997 der «Bild am Sonntag».
Ullrich hatte im Nachrichtenmagazin «Focus» erstmals Blutdoping beim spanischen Skandalarzt Eufemiano Fuentes zugegeben. Er habe aber keine anderen Dopingmittel verwendet als sein eigenes Blut, behauptete Ullrich und wies Betrugsvorwürfe weiter zurück. Er habe für Chancengleichheit sorgen wollen. Der 39-Jährige hatte in der Vergangenheit ein Geständnis abgelehnt und lediglich Verbindungen zu Fuentes eingeräumt, nachdem er vom Internationalen Sportgerichtshof CAS für zwei Jahre gesperrt worden war. Die Sperre wurde rückwirkend vom 22. August 2011 an ausgesprochen. Alle Ullrich-Resultate vom 1. Mai 2005 an wurden gestrichen.