Berlin (dpa) - Für den ehemaligen Ullrich-Berater Rudy Pevenage ist der mutmaßliche Doping-Arzt Eufemiano Fuentes aus Spanien kein Einzelfall. «Es gibt nicht nur Fuentes. Es gibt mindestens noch fünf weitere und keiner wurde von den Behörden bisher entdeckt», sagte der frühere Betreuer von Ex-Radprofi Jan Ullrich dem französischen Online-Portal «Cyclismag». In der Sportwelt, «in Frankreich, Italien, Belgien, der Schweiz spricht niemand darüber», sagte der 54 Jahre alte Belgier.
Von Fuentes, gegen den die spanische Polizei seit drei Jahren ermittelt, sollen mindestens 50 Radprofis und weitere rund 150 Sportler behandelt worden sein. In erster Linie soll es um Blut- Transfusionen gegangen sein. Auch Ullrich wurde von der Bonner Staatsanwaltschaft nachgewiesen, sein Blut bei Fuentes gelagert zu haben. Pevenage soll ihm bei der Kontaktaufnahme Hilfestellung geleistet haben. Gegen die Zahlung einer Summe in unbekannter Höhe hatten die Bonner Behörden verzichtet, sowohl gegen Ullrich als auch gegen Pevenage Anklage zu erheben.
Ullrich trat 2007 vom aktiven Sport zurück, Pevenage fand zu Jahresbeginn wieder einen Job als Teamchef beim US-Team «Rock Racing». Dort brachte er vor einer Woche Ullrich als zukünftigen PR- Berater ins Spiel. «Rock Racing» beschäftigt mit Tyler Hamilton (USA) und den Spaniern Oscar Sevilla, Francisco Mancebo und José Guttierez vier mutmaßliche Fuentes-Kunden. 2006 war Pevenage beim ehemaligen T- Mobile-Rennstall entlassen worden.